Besteht nun eine Gefahr eines globalen Abwertungswettlaufs zwischen Währungen? Der ehemalige und der neue Nationalbank-Präsident winken beide ab.
Es gebe gar keinen Währungskrieg, stellt der ehemalige Präsident der Nationalbank Philipp Hildebrand in einem Gastbeitrage der «Financial Times» (Artikel online kostenpflichtig) klar. «Zentralbanken machen bloss, was ihre Pflicht ist, und was sie immer getan haben.» Das bedeutet seiner Ansicht nach, dass sie ihre Geldpolitik in Einklang bringen mit ihrem einheimischen Mandat.
Selbst im Fall der Franken-Untergrenze habe die Zentralbank vollkommen in Übereinstimmung mit ihrem Mandat gehandelt, führt er aus. «Die Preisentwicklung hat seither die Politik der SNB bestätigt. Trotz der Untergrenze bewegte sich die Inflation 2012 im negativen Bereich», steht im Artikel weiter.
Hildebrand und Jordan sind sich einig
Japan leide seit Jahren unter einer leichten Deflation. Deshalb ist das jüngste Vorgehen der Bank of Japan, bewusst eine leichte Inflation herbeizuführen, für den heutigen BlackRock-Banker verständlich. «Keine andere entwickelte Volkswirtschaft würde solche Rahmenbedingungen zulassen», fügt er hinzu.
Die jüngsten Initiativen Japans in Bezug auf die Landeswährung seien im Zusammenhang mit einer Vermeidung von Deflation und einer Ankurbelung des Wachstums zu sehen, sagte auch der aktuelle Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, am Dienstag in Genf.
«Ich glaube nicht, dass sich die Zentralbanken weltweit in einem Währungskrieg befinden», sagte Jordan laut der Nachrichtenagentur «Bloomberg». «Die Geldpolitiken der Zentralbanken sind interne Programme.»