Gold im Wert von mehreren Milliarden Dollar soll seit August von der Türkei in den Iran geschafft worden sein. Zum Teil unbemerkt über Umwege.
«Jede Währung auf der Welt hat eine Identität, Gold hat sie nicht», sagt ein Händler in Dubai. Laut der Nachrichtenagentur «Reuters» soll er in einen Multimilliarden-Goldhandel zwischen der Türkei und dem Iran involviert sein – in welchem Dubai als Zwischenstation fungiert.
Kuriere sollen das Gold in ihrem Handgepäck auf Flügen von Istanbul nach Dubai und von dort in den Iran transportiert haben.
Für den Iran ist der Goldhandel einer der wenigen Finanzströme, die noch möglich sind. Durch Sanktionen, die der Westen dem Land aufgrund seines umstrittenen Atomprogramms auferlegt hat, ist es vom internationalen Bankensystem so gut wie ausgeschlossen.
Finanzen geheim halten
Der Handel über Dubai wäre im Grunde nicht nötig – grundsätzlich darf der Iran auch mit der Türkei Goldhandel betreiben. Doch Experten vermuten, dass das Land so wenig wie möglich über seine Finanzen verraten will.
Offenbar hat man Angst, dass auch Goldhandel auf die Sanktionsliste gerät, wenn herauskommt, wie wichtig der Handel für den Iran ist. Ein Hinweis darauf, dass die Handelswege verschleiert werden: Normalerweise wurde seit April Gold im Wert von zwischen 1,2 und 1,8 Milliarden pro Monat hin und her geschoben.
Goldfluss in Emirate nimmt zu
Doch im August fiel dieser Wert plötzlich drastisch auf nur 180 Millionen. Gleichzeitig aber schossen die Goldflüsse in die Vereinigten Arabischen Emirate in die Höhe: Von nur sieben Millionen auf fast zwei Milliarden Dollar.
Händler in Dubai erklärten gegenüber «Reuters», dass fast alles davon weiter nach Teheran gesandt wurde. Wie genau das Edelmetall dorthin geschafft wird, ist allerdings unklar.