Der jüngste Krypto-Diebstahl bei Bybit ist nur einer der Faktoren, warum Kryptowerte in den vergangenen Tagen stärker unter Druck geraten. Auch Fundamentaldaten aus der realen Wirtschaft haben der Risk-On-Einstellung der Investoren einen Dämpfer verpasst. Die hochvolatile Krypto-Welt bekommt das deutlich zu spüren.
Die Kryptowährung Bitcoin hatte stark von der Wahl Donald Trumps als US-Präsident profitiert. Spekulationen über eine krypto-freundliche Regulierung oder sogar die Aufnahme von Kryptowährungen als Währungs-Reserve der amerikanischen Notenbank hatte den Kurs steigen lassen. Im November 2024 hatte der Kurs des Bitcoin die Schwelle von 90'000 Dollar überschritten.
Das Allzeithoch erreichte die älteste und nach Marktvolumen grösste Kryptowährung der Welt am 20. Januar diesen Jahres bei 108’786 Dollar. Das war der Tag an dem Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA vereidigt wurde.
Minus von gut 17 Prozent
Und seitdem ging es tendenziell mit dem Bitcoin-Kurs bergab. Jetzt ist er mit einem Tagesminus von rund 6 Prozent zum ersten Mal seit November wieder unter die Marke von 90'000 Dollar gefallen. Aktuell liegt er auf 89’752 Dollar. Zum Hoch ist das ein Minus von gut 17 Prozent.
Andere Kryptowährungen fielen ebenfalls deutlich, wobei Ether und Solana etwa 10 Prozent einbüssten.
Dass das Rally, das auf die Wahl von Donald Trump ins Weisse Haus folgte, im Sande verlief hat mehrere Gründe. Die Risikobereitschaft der Anleger hat vor allem darunter gelitten, dass in den vergangenen Wochen die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen durch das Federal Reseve deutlich gesunken sind. Der konfrontative Kurs in der Handels- und Zollpolitik mit den direkten Nachbarn Mexiko und Kanada, gegenüber China, aber auch gegenüber der EU, lässt Befürchtungen zu einer wieder steigenden US-Inflation aufkommen.
Blick auf die Fundamentaldaten
Die allgemeine makroökonomische Unsicherheit belastet nicht nur die Kryptowerte, sondern auch die Aktienmärkte.
Als verstärkende Faktoren werden auch der Diebstahl von rund 1,5 Milliarden Dollar bei der Kryptobörse Bybit durch den Hack eines Ether-Wallet gesehen. Auch der Krypto-Skandal rund um den argentinische Präsident Javier Milei mit seiner Werbung für einen Wert namens $Libra hat ungute Erinnerungen an frühere Meme-Coin-Skandale geweckt.