Mit einer Volksinitiative sollen dem Schweizer Finanzplatz schärfere Regeln auferlegt werden, wenn es um Nachhaltigkeit und Investitionen im Bereich fossiler Energie geht. Unter die angestrebte Gesetzesänderung würden etwa Vermögensverwalter, Versicherer und Pensionskassen fallen.
Der Startschuss zur Unterschriftensammlung für die Volksinitiative mit dem Titel «Für einen nachhaltigen und zukunftsgerichteten Finanzplatz Schweiz» (Finanzplatz-Initiative) erfolgte am Dienstag. Nun bleibt eine Frist bis zum 26. Mai 2026, um die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln.
Die Initiative ist breit abgestützt. Im Komitee sitzen derzeitige und ehemalige Parlamentsmitglieder von SP, Mitte, FDP, Grünen, GLP und EVP, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Finanzbranche und der Zivilgesellschaft. Die Kommunikation über das Volksbegehren liegt beim WWF Schweiz.
Klima- und Biodiversitätsziele
Unter die angestrebte Gesetzesänderung würden etwa Vermögensverwalter, Versicherer und Pensionskassen fallen. Mit den Gesetzesänderungen sollen die Akteure am Schweizer Finanzplatz dazu verpflichtet werden, ihr Geschäft ökologisch nachhaltig auszurichten, und zwar im Einklang mit internationalen Standards in Bezug auf Klima- und Biodiversitätszielen.
Geplant sind etwa Einschränkungen bei der Finanzierung von neuen Projekten zur Förderung fossiler Energieträger wie Kohle oder Erdöl oder für die Ausweitung bestehender Aktivitäten.
Stenge Regeln statt Selbstverpflichtung
Zur Kontrolle wird zudem die Schaffung einer Aufsichtsbehörde gefordert. Sie soll Prüfungen vornehmen sowie Verfügungen und Sanktionen aussprechen können.
Die hier ansässigen Grossbanken und Versicherungen würden mit ihren internationalen Geschäftsbeziehungen grossen Schaden anrichten, heisst es von den Initianten. Ein «Weiter wie bisher» sei keine Alternative, und es brauche endlich strengere Regeln. Die Finanzplatz-Initiative biete weiterhin genügend unternehmerische Freiheit, um nach den besten Lösungen zu suchen, schaffe aber den nötigen Rahmen für ethische Investitionen, die den Planeten schützten.