Der Schweizer Fondsmarkt ist im zweiten Quartal weiter gewachsen – dank den Aktienrenditen. Allerdings ist der Neugeldzufluss weiterhin unbefriedigend.

Die gute Nachricht: Mit einem Volumen von 1'506'777 Millionen Franken hat der Schweizer Fondsmarkt im ersten Halbjahr 2024 einen neuen Höchstwert erreicht. Dies vermeldete die Asset Management Association am Mittwoch.

Die Steigerung betrug seit Ende 2023 10 Prozent. «Die lebhafte Entwicklung zu Jahresbeginn hat sich somit auch im 2. Quartal 2024 fortgesetzt, wobei der Hauptimpuls von den anhaltend gut rentierenden Aktienmärkten ausging», hält die Branchenorganisation fest.

Neugeldzufluss vor allem bei risikoarmen Anlageklassen

Weniger erfreulich: Die Neugeldzuflüsse wuchsen auch, aber mit 1,6 Prozent auf einem bescheidenen Niveau. Sie beschränkten sich auf die risikoarmen Anlageklassen Obligationen (9 Milliarden Franken) und Geldmarkt (10 Milliarden Franken). Trotz des positiven Umfeldes im ersten Halbjahr 2024 erlitten Aktienfonds sowie Anlagestrategiefonds Abflüsse von 3,6 Milliarden respektive 3,5 Milliarden Franken. Aus alternativen Anlagen flossen laut Mitteilung 1,5 Milliarden Franken ab.

Weiterhin stark blieben hingegen die Zuflüsse im Schweizer ETF-Markt. Dieser wuchs allein im ersten Halbjahr um 19,7 Prozent auf 244'478 Millionen Franken an. Aktienprodukte erzielten einen Neugeldzufluss von 6,3 Milliarden Franken.

Vor allem Aktienrenditen schenken ein

Die bestimmenden Wachstumsimpulse im Schweizer Fondsmarkt sind auch im ersten Halbjahr die Renditen im Aktienmarkt geblieben, wobei sich die Dynamik laut der Asset Management Association im zweiten Quartal abgeschwächt hat. So erreichte die auf Basis der Net Asset Values (NAV) errechnete Rendite der Aktienfonds in der Berichtsperiode 14,3 Prozent. Obligationenfonds rentierten mit 3,2 Prozent, und Anlagestrategiefonds erreichten 7,2 Prozent.

«Das Investorenvertrauen ist aufgrund der anhaltenden geopolitischen Risiken und Wachstumsunsicherheiten noch nicht vollständig zurückgekehrt. Dies ist unter anderem an den grossen Zuflüssen in Geldmarktfonds ersichtlich», sagt Adrian Schatzmann, CEO der Branchenorganisation. 

Zwei Schweizer Asset Manager bauten Marktanteile aus

Unverändert bleibt die Hierarchie der grössten Schweizer Asset Manager mit der UBS an der Spitze, gefolgt von der Credit Suisse, die von der Statistik weiterhin gesondert ausgewiesen wird, solange die Fonds entsprechend benannt bleiben. Von den 10 grössten Fondsanbietern in der Schweiz haben namentlich Swisscanto mit neu 10,5 Prozent sowie Pictet mit neu 6 Prozent ihren Marktanteil ausgebaut.