Am Ende seiner Amtszeit als CEO der UBS initiierte Peter Wuffli eine Stiftung für philanthropisches Investieren. Jetzt gibt Wufflis Wohltätigkeitsorganisation eine Partnerschaft mit einer Stiftung der Industriellen-Familie Schmidheiny bekannt.

Selbst 17 Jahre nach seinem Abschied vom CEO-Posten der UBS zu Beginn der Kernschmelze bei der Schweizer Bank im Vorfeld der Weltfinanzkrise: In Zürcher Finanzzirkeln wird sie nach wie vor gelegentlich gestellt, die Frage: «Was macht eigentlich Peter Wuffli?»

Einblicke in Wufflis Nach-UBS-Zeit sind rar. Aber jüngst gab seine Stiftung, die Elea Foundation for Ethics in Globalization, eine Pressemitteilung heraus. Mit einem anfänglichen Kapital von 20 Millionen Franken, gestiftet von Wuffli und seiner Frau Susanna Wuffli, trat diese Stiftung wenige Monate vor seinem Ausscheiden bei UBS in Erscheinung.

Zement-Dynastie

Die Elea Foundation kündigt ihre strategische Allianz mit der Fourfold Foundation an, einer gemeinnützigen Stiftung, die 2020 von Thomas Schmidheiny und seinen vier Kindern mit einem Anfangskapital von 500'000 Franken errichtet wurde.

Zusammen mit seinem Bruder Stephan Schmidheiny war der Fourfold-Stifter Erbe eines Schweizer Industriekonglomerats mit Wurzeln in Niederurnen im Kanton Glarus, dessen Kronjuwel eine bedeutende Beteiligung am Zementunternehmen Holcim war, das noch Holderbank hiess, als Schmidheiny 1945 geboren wurde.

«Menschen aus der absoluten Armut befreien»

Bis heute ist Thomas Schmidheiny mit einem Aktienanteil von etwa acht Prozent der grösste Aktionär der börsenkotierten Holcim Group. Das Schweizer Unternehmen fusionierte 2014 mit dem französischen Giganten Lafarge zu LafargeHolcim, bevor das Unternehmen acht Jahre später wieder den Namen Holcim Group annahm.

Die Elea Foundation und die Fourfold Foundation geben gemeinsam eine «mehrjährige strategische Partnerschaft» bekannt. Deren Ziel besteht in der Kräftigung der Kerntätigkeit von Wufflis Stiftung: dem wohltätigen Impact-Investing, das darauf abzielt, Leute aus der absoluten Armut zu befreien.

Intensive Partnerschaft

Andreas Kirchschläger, Gründungspartner und CEO von Elea, erklärt sich «glücklich, mit Fourfold und der Familie von Thomas Schmidheiny eine Partnerin gefunden zu haben, die unsere Werte und Ambitionen teilt, unsere Welt nachhaltig positiv zu verändern.»

Fourfold möchte «wenige, aber intensive Partnerschaften» eingehen und seinen Partnern «auf Augenhöhe» begegnen, wie es in der Mitteilung heisst.

Impact Investing

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Stiftungen soll dem Ziel von Elea zugutekommen, «ihre Wirkung bis 2030 zu verdreifachen und so durch ihre Portfolio-Unternehmen mehr als 100 Millionen Menschen zu erreichen.»

Auf ihrer Website nennt Wufflis in Zürich ansässige Stiftun über 30 Portfolio-Unternehmen, in die sie bisher investiert hat. Sie betont ihre Absichten zu mehr «philanthropischem Impact Investing». Sie wolle «talentierte Unternehmer und Unternehmerinnen dabei unterstützen, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den Menschen und den Planeten in den Mittelpunkt stellen».

Über 30 Mitarbeiter

Das Elea-Team von über 30 Leuten in Zürich weist vielfache personelle Überschneidungen mit den Wohltätigkeitsorganisationen der Schmidheinys auf. So fungiert CEO Kirchschläger gleichzeitig als Präsident der Max Schmidheiny Foundation.

Dem Stiftungsrat, präsidiert von Peter Wuffli, gehören weiter dessen Tochter Arianne Egger-Wuffli, der Jurist und Homburger-Partner Harold Grüninger sowie die ehemalige Banken-Spitzenkraft Stefanie Blättler an.

Einflussreiches Netzwerk

Das «Comité de Patronage», ein Gremium zu Beratungs- und Networking-Zwecken, ist vielseitig zusammengesetzt. Zum Zirkel gehören der Automobil-Magnat Martin Haefner und seine Frau Marianne Haefner, der ehemalige IKRIK-Präsident Peter Maurer, Felix Haldner von der «Partners Group» und seine Frau Maria Haldner sowie der Schweizer Finanzunternehmer Jürg Schaeppi, Gründungspartner der «Bellevue Group», heute Präsident von «2Xideas» mit seiner Frau Manuela Schaeppi.

Ferner gehört Komitee Lord Griffiths of Fforestfach an, bekannt vom «St. Gallen Symposium» und als ehemaliges Vorstandsmitglied von Goldman Sachs International bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2017.

Was macht also Peter Wuffli? Offenbar bündelt er die Kräfte von Hochfinanz und karitativ orientierter Investoren im Sinne des Impact Investing.