Seit der Pandemie und der Zinswende ist die Welt auch für Profianleger kein Bisschen ruhiger geworden. Eine neue Studie hat nun untersucht, wie Family Offices durch die Turbulenzen navigieren.
Bei den Family Offices in der Schweiz, Deutschland und Österreich steht derzeit eine Neuausrichtung der Asset-Allokation an. Die Finanzprofis im Dienste reicher Unternehmerfamilien versuchen damit, sich auf die neuen Realitäten an den Finanzmärkten einzustellen.
An erster Stelle steht weiterhin der Vermögenserhalt, wie eine neue Studie der Beratungsunternehmens Roland Berger folgert, die unter anderem vom deutschen Branchenportal «Private Banking Magazin» aufgenommen wurde. Aber natürlich sind die privaten Vermögensverwalter auch auf Suche nach Wachstumschancen.
Reaktion auf zahlreiche Probleme
Die Family Offices reagieren mit den Umschichtungen im Portfolio auf die zahlreichen internen wie externen Herausforderungen (siehe Grafik unten), so der Report weiter. Neben den geopolitischen Unsicherheiten werden dabei auch Faktoren wie etwa globale Lieferketten-Probleme, die Energiekrise oder die hohe Inflation genannt.
Bei den Sorgen schwingen jedoch derzeit die gestiegenen Zinsen und Rezessions-Tendenzen obenaus.
Bei der Umfrage haben sich bei den Anlageklassen (siehe Grafik unten) klare Präferenzen gezeigt, wie es weiter heisst. Eine höhere Gewichtung dürften demnach etwa Immobilien erhalten. 92 Prozent der befragen Family Offices sehen hier eine Ausweitung des Engagements vor.
Krypto weiterhin mit spitzen Fingern
Als zunehmend wichtig werden von 92 Prozent Aktien beschrieben, und 30 Prozent der Befragten wollen entsprechend ihre Allokation in Dividendenpapieren steigern.
Auch Private Equity dürfte nochmal an Gewicht gewinnen, folgt man der Umfrage. 89 Prozent der befragten Family Offices sind hier bereits investiert, entweder direkt in Unternehmen oder über Fonds. Die Allokation dort weiter steigern wollen 60 Prozent. Anleihen, Rentenpapiere oder Schuldverschreibungen gehören weiterhin zu den Standard-Investitionen von Family Offices.
Eher verhalten ist dagegen die Begeisterung für Fonds, Cash, Wagniskapital (Venture) und Krypto-Assets.
Die Studie wurde vom Beratungsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der Koblenzer Hochschule WHU Otto Beisheim School of Management erstellt.