Beim Beratungsunternehmen McKinsey fallen die Beförderungen zum begehrten Partner-Status heuer magerer aus. Die ganze Branche hat aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Gegenwind zu kämpfen.

Der Beratungsriese McKinsey wird im kommenden Jahr nur 250 Mitarbeitende zu neuen Partnern ernennen. Das berichtete das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) am Freitag. Im vergangenen Jahr wurden noch rund 380 Personen zu Partnern ernannt. Die Anzahl Ernennungen liegt damit rund ein Drittel tiefer.

«Wir freuen uns über die Wahl von 248 neuen Partnerinnen und Partnern weltweit, die unsere profilierte und global tätige Firma repräsentieren», sagte Unternehmenssprecher Yannik Orto gegenüber finews.ch.

Beratungsmandate heiss umkämpft

Die «Mackies» leiden darunter, dass die Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Abkühlung zurückhaltender bei der Vergabe von Beratungsmandaten sind. Im Frühjahr wurde über einen geplanten Stellenabbau von rund 2'000 Jobs vor allem im Backoffice berichtet.

Zuletzt hatte es zudem Berichte gegeben, wonach McKinsey und auch Wettbewerber Boston Consulting Group (BCG) die Anfangsgehälter für Neueinstellungen in diesem Jahr eingefroren hätten. Im Nachgang der Corona-Pandemie hatte es noch einen starken Wettbewerb um Universitätsabsolventen gegeben, was die Anfangssaläre nach oben getrieben hatte. Medienberichten zufolge sollen Neueinsteiger in den USA mit einem Gehalt von rund 140'000 Dollar starten.

Bald 100 Jahre alt

Auch die höhere Zahl der Partner-Ernennungen in 2021 und 2022 ist auf einen Rückstau-Effekt durch Corona erklärbar.

Weltweit arbeiten eigenen Angaben zufolge rund 45'000 Angestellte bei McKinsey, die vor BCG, Bain & Co oder Oliver Wyman als Marktführer der Branche gelten. Die Consulting-Firma, die 2026 ihr hundertjähriges Bestehen feiern kann, ist an 130 Standorten in 65 Ländern präsent.

Bei CS-Integration das Nachsehen

Hierzulande hat McKinsey Büros in Zürich und Genf. Die Zahl der Partner und Senior Partner beläuft sich auf rund 60, und die Zahl der Mitarbeitenden insgesamt liegt über  500. Seit Sommer 2022 steht McKinsey Schweiz unter der Leitung von Managing Partner Michael Steinmann.

Beim wohl grössten und prestigetächtigsten Beratungsmandat des Jahres, der Planung der Integration der Credit Suisse (CS) in die UBS, wurden McKinsey und die übrigen Bewerber von Oliver Wyman ausgestochen.

In der Schweiz avancierte zudem dieses Jahr (nach eigenen Angaben) die zu den «Big Four»-der Buchprüfer gezählten Firmen PwC zur Nummer eins im Beratungsfach und überholte damit die Konkurrentin Deloitte.