Das Angebot an Einfamilienhäuser ist laut einer Studie in der Schweiz deutlich geschrumpft. Und jetzt bewegt sich auch die Nachfrage.
Ein Einfamilienhaus wird in Zürich fast fünfmal schneller verkauft als im Tessin. Das ist eines der Ergebnisse der jüngsten Online Home Market Analysis (OHMA) des Online-Marktplatzes Homegate und des Swiss Real Estate Institute. Bei der Nachfrage, die vor allem anhand der Inseratedauer gemessen wird, zeigen sich klare Unterschiede zwischen der Deutschschweiz und dem Rest der Schweiz.
Die Anzahl der zum Verkauf ausgeschriebenen Einfamilienhäuser habe seit der letzten Erhebung erneut deutlich abgenommen, heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Trotz des knapperen Angebots verkürzte sich die durchschnittliche Ausschreibungszeit lediglich um einen Tag.
Zweistellig abgenommen
Die Studie beruht auf den Daten der Online-Inserate von Einfamilienhäusern für den Zeitraum zwischen Juli 2021 und Juni 2022.
Das Angebot an Einfamilienhäusern ist im Betrachtungszeitraum um rund 18 Prozent auf knapp 50'000 Objekte deutlich geschrumpft. Dabei betrug die durchschnittliche Inseratedauer gut zwei Monate und verkürze sich zur Vorperiode um nur einen Tag auf 61 Tage. Die Experten deuten die stabile Entwicklung dahingehend, dass sich nicht nur das Angebot, sondern auch die Nachfrage verringert hat.
Verkauf nach einem Monat in Zürich
In allen Regionen der Deutschschweiz habe sich die Inseratedauer verkürzt, allen voran in der Nordwestschweiz sowie in der Ostschweiz mit je minus 16 Prozent. In der Region Zürich hätten sich Verkäuferinnen und Verkäufer gerade einmal einen Monat lang bis zum erfolgreichen Verkauf gedulden müssen. Hier ging die Dauer um einen Tag auf 29 Tage zurück.
Gleichzeitig nahm die Inseratedauer in den Regionen Genf, Waadt und Wallis sowie dem Tessin zu. Im Tessin mit der traditionell schweizweit längsten Inseratedauer verlängerte sich die Ausschreibungszeit um weitere 17 auf 138 Tage.
Auch nach Preissegmenten findet die Studie Unterschiede. Während die Nachfrage im höheren Preissegment von 1,5 bis 2,5 Millionen Franken fast überall steigt, sinkt sie im tieferen Preissegment von 0,5 bis 1 Million Franken in der Mehrzahl der Regionen.
«Mum & Dad»-Bank hilft
Als mögliche Erklärung verweisen die Autoren darauf, dass bei der Mehrzahl der neuen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern die Eltern den Kauf mitfinanziert haben. Dadurch könnten in erster Linie wohlhabendere Familien ihre Kinder dank Erbvorbezug bei der Finanzierung eines Hauses unterstützen, die dann ihr Wunschobjekt vermehrt im höherpreisigen Segment auswählen würden.