Die steigenden Zinsen beeindrucken den Schweizer Immobilienmarkt bisher nicht. Doch der Preisauftrieb hat sich abgeschwächt.
In der Schweiz ist laut einer neuen Studie trotz der weiter steigenden Zinsen nicht mit einer Immobilienkrise zu rechnen. Während in andern Ländern wie Deutschland oder Grossbritannien die steigenden Hypothekar-Zinsen die Preise belasten und neue Projekte auf Eis gelegt werden, dürfte es in der Schweiz höchstens regional zu einer moderaten Abschwächung kommen.
Trotz steigender Zinsen und zunehmender Konjunktursorgen haben sich die Risiken auf dem Schweizer Immobilienmarkt nicht erhöht. Das schreibt die Onlineplattform Moneypark in ihrem am Mittwoch vorgelegtem Risiko-Bericht. Demnach verharrte der Real Estate Risk Index (RERI) das dritte Quartal in Folge bei 3,5 Punkten. Damit liege der Wert weiter an der Schwelle von einem mittleren zu einem leicht erhöhten Risiko.
Abnehmende Bautätigkeit
Die Moneypark-Experten rechnen zwar auch in der Schweiz mit einer konjunkturellen Abkühlung. Diese werde aber nicht in einer Rezession münden. Dadurch dürften grössere Verwerfungen ausbleiben, und es sei nur mit einer moderaten Korrektur der Preise zu rechnen, heisst es weiter.
Es wird damit gerechnet, dass die Zahlungsbereitschaft potenzieller Immobilienkäuferinnen und -käufer zurückgehen werde. Es gebe jedoch Faktoren, die eine Immobilienkrise verhindern würden. Dies sei einmal das Bevölkerungswachstum durch die Nettozuwanderung. Zudem werde der Nachschub an Neubauten nachlassen. Die steigenden Finanzierungskosten, höhere Material- und Energiekosten sowie fehlende Arbeitskräfte am Bau werden als Faktoren genannt.
Zwar gebe es mehr Angebot an Bestandsimmobilien, da viele Verkäufe durch die Corona-Pandemie verzögert wurden. In Summe werde aber die Nachfrage das Angebot weiter übertreffen, auch wenn sich der Abstand etwas verringern werde.