Rik Krieger vergleicht den aktuellen Wissensstand in Sachen Blockchain mit einem Interview, das Microsoft-Gründer Bill Gates 1995 gegeben hat. Gates versuchte damals die Funktionsweise des Internets zu erklären und wurde ausgelacht. «Da stehen wir heute mit der Blockchain-Technologie», sagt Krieger im Gespräch mit finews.tv.

Die Krypto- und Blockchain-Technologie wird noch immer von vielen Menschen sehr argwöhnisch betrachtet. Doch vor Technologie brauche man keine Angst zu haben, weil man sie sinnvoll nützen könne, erklärt Rik Krieger im Interview auf finews.tv. «Wir stehen vielmehr ganz am Anfang, an einem sehr schönen Anfang, einer spannenden Entwicklung», sagt der Blockchain-Spezialist und Gründer der Firma HOPR, die sich um Infrastruktur im Web3 kümmert.

Krieger vergleicht den aktuellen Wissensstand in Sachen Blockchain mit einem Interview, das Microsoft-Gründer Bill Gates 1995 in der Talkshow von David Letterman gegeben hat. Gates versuchte damals die Funktionsweise des Internets zu erklären und wurde dabei ausgelacht, weil er sagte, eines Tages würden sich die Leute – auf Dating-Webseiten – im Internet kennenlernen.

«Das ist genau da, wo wir mit der Blockchain-Technologie heute stehen», so Krieger, «weil wir nicht wissen, was wirklich auf uns zukommt.» Der Blockchain-Spezialist gibt allerdings auch zu bedenken, dass es heute bereits 323 Millionen Krypto-User gebe; das sei zwar nur 4 Prozent der Weltbevölkerung, doch die Wachstumsrate liege heute schon bei fast 900 Prozent.

Philosophischer Wandel

Vor diesem Hintergrund müsse die Umstellung der Krypto-Währung Ether von Ethereum auf die energieeffiziente Proof-of-Stake-Methode als einen wichtig und grundsätzlich philosophischen Wandel gewürdigt werden, der zur weiteren Dezentralisierung der digitalen Finanzwelt beiträgt.

«Ethereum ist ein dezentrales System, bei dem jeder Mensch auf diesem Planeten mitmachen und zum weiteren Erfolg beitragen kann», betont Krieger.

Smart Contracts in der Finanzwelt

«Ethereum ist eine Weiterentwicklung der Bitcoin-Idee. Ethereum ist eine ganze Infrastruktur wie die Insel von Manhattan, wo jeder und jede beispielsweise Strom und Wasser nutzen kann. Nur ist das beim Ethereum – im übertragenen Sinne – alles gratis», erklärt Krieger.

Viel Potenzial für Ethereum sieht der Blockchain-Spezialist nicht zuletzt in der Finanzbranche, wo bestimmte Arbeitsabläufe und -prozesse, die bisher von Menschen erledigt wurden, mittels «Smart Contracts» automatisiert werden könnten.

Sichere Patientendaten

Das gelte auch für die Healthcare-Branche, wo Patentiendaten in der Blockchain sicher verwaltet würden, «ohne, dass sie jemand stehlen oder manipulieren kann», erklärt Krieger.

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