Der Schweizer Finanzplatz macht Ernst in der Zusammenarbeit gegen die Flut von Cyber-Attacken und sucht den Schulterschluss mit öffentlichen Institutionen. Für die Umsetzung wurde eigens ein Verein aus der Wiege gehoben.
Wenige Vereine können sich damit brüsten, dass der Finanzminister bei der Gründung seine Aufwartung macht. Der Verein «Swiss Financial Sector Cyber Security Centre» (Swiss FS-CSC) begrüsste Ueli Maurer am Dienstag zu seiner Gründungsversammlung in Zürich, wie einer Mitteilung des Bundes zu entnehmen ist.
Der Verein hat zum Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten und Behörden im Kampf gegen Cyber-Bedrohungen zu stärken und die Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors zu erhöhen.
Informationsaustausch als Kernaufgabe
August Benz, der stellvertretende CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), amtet als Präsident des neuen Vereins. Er wird unterstützt durch Alexandra Arni, Leiterin ICT bei der SBVg und Marco Cortesi, CISO bei der Baloise. SBVg-Präsident Marcel Rohner hatte vergangenen November mit deutlichen Worten nach der Hilfe des Bundes gerufen und mehr Koordination gegenüber Cyber-Risiken gefordert, wie damals auch finews.ch berichtete.
Kern der Aufgaben des neuen Vereins ist der Informationsaustausch zwischen Finanzmarktakteuren in der Schweiz und die Zusammenarbeit für präventive, sektorweite Massnahmen und die Bewältigung von systemischen Krisensituationen.
Mitarbeit der SNB und Finma
Zu den über 80 Gründungsmitglieder zählen Verbände, Banken und Versicherungen. So sind die Bankiervereinigung, der Versicherungsverband und der Verband der Auslandsbanken prominent vertreten.
Die öffentliche Hand hat einen entscheidenden Einfluss gespielt in der Aufstellung des Cyber-Vereins, wie weiter verlautete. So haben auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) bei der Erarbeitung der Grundlagen mitgearbeitet. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) wird das Swiss FS-CSC beratend unterstützen.