Nachhaltigkeit und ESG sind die beiden Schlagwörter der Finanzwelt 2021. Doch merkwürdigerweise sprechen die Kundenberater kaum davon.
Das Interesse der Bankkunden an Finanzprodukten, die sich an Nachhaltigkeitskriterien orientieren, ist hoch. Laut einer Umfrage von Nordea Asset Management (NAM) ist diese Tatsache bei Kundenberatern aber noch nicht richtig angekommen.
Denn gemäss 62 Prozent der befragten Anlegerinnen und Anleger haben diese in den vergangenen zwölf Monaten keinen ESG-Vorschlag von ihrem Berater erhalten. Demgegenüber planen 72 Prozent von ihnen, ihre ESG-Allokation im kommenden Jahr zu erhöhen.
Erhebliche Hürde
Dabei sehen sie vor allem ihren Wissensmangel als erhebliche Hürde für Investitionen in ESG-Produkte und würden sich klarere und einfachere Erklärungen dazu wünschen. Die Anleger vertrauen darauf, dass ihr Berater ein gutes ESG-Wissen besitzt.
Die Ergebnisse weisen zudem darauf hin, dass viele Finanzberater die ESG-Chance im Zusammenhang mit der bevorstehenden Regulierung noch nicht vollständig nutzen. Immerhin treten bald neue Regeln in Kraft.
Neue Vorschriften
Die MiFID- und Nachhaltigkeitsvorschriften werden von europäischen Finanzberatern verlangen, Nachhaltigkeitspräferenzen mit ihren Kunden zu besprechen.
Bei der Umfrage befragte NAM 1'200 europäische Einzelinvestoren in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und der Schweiz. Der dänische Asset-Management-Konzern der auch in Zürich vertreten ist, gehört mit verwalteten Vermögen von 281 Milliarden Euro zur Nordea-Gruppe.