Der Edelmetall-Lieferant Metalor und die Universität Lausanne haben einen Pass lanciert, um die Herkunft von geschürftem Gold zu bestätigen. Problematische Quellen lassen sich so aus dem System heraushalten, was eine Priorität für die Industrie werden sollte.
Die Neuenburger Firma Metalor Technologies hat gemeinsam mit der Universität Lausanne bei der 9. Prüf - und Veredelungskonferenz der LBMA einen «geoforensischen Pass» vorgestellt. Er bestätigt die Herkunft des Goldes, welches die Goldraffinerien von den Minen entgegennehmen.
Das neue Tool gilt in Fachkreisen als Durchbruch, da es eine systematische Analyse der «DNA» jeder Goldmine ermöglicht, um festzustellen, ob die tatsächliche Herkunft der angegebenen Quelle übereinstimmt, aber auch, um mögliche Unstimmigkeiten zu erkennen oder Gold zweifelhafter Herkunft zu identifizieren.
Vollständig immun
«Verantwortungsvolle Beschaffungsprogramme für Edelmetalle haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Sie stammen von Vereinigungen wie der LBMA, von privaten und öffentlichen Organisationen (RJC, BGI und andere) sowie von vielen Goldscheide-Anstalten selbst. Allen diesen Initiativen ist eines gemeinsam: Sie beruhen auf Compliance, Audits, der lokalen Regierung und einer Umgebung, die nicht frei von Korruption ist», so Barbara Beck von der Universität Lausanne und Co-Autorin der Veröffentlichung zusammen mit Jonathan J. Jodry von Metalor Technologies.
«Mit dem geoforensischen Pass wird das Gold beim Eingang in der Raffinerie analysiert und ist daher vollständig immun gegen alle lokalen Einflüsse und subjektiven belastenden Dokumente», betont sie weiter.
Legale Wirtschaft einbinden
Das Verfahren zur Schaffung eines «geoforensischen Passes» für jede Minengold-Quelle beruht auf einer zweistufigen Methode, die für einen bestimmten Kunden eine komplexe «Signatur» zur Folge hat, das heisst, einen Satz an Informationen, der in einem multidimensionalen Raum mit 9 bis 15 Dimensionen erstellt wurde. Mit dem geoforensischen Pass wird ermittelt, welche Materialien aus grösseren, genau definierten Minentätigkeiten stammen, welche aus kleineren handwerklichen/semi-industriellen Minen stammen, und welche von unklarer Herkunft sind und damit ein potenzielles Risiko darstellen.
«Ungeeignete Goldquellen aus dem System herauszuhalten, muss eine Priorität für unsere Industrie sein, da dies mit der Notwendigkeit einhergeht, die Arbeitsbedingungen der handwerklichen Goldschürfer zu verbessern, indem man sie in die legale Wirtschaft einbindet, und eng damit verbunden ist. Die Entwicklung des geoforensischen Passes ist ein wichtiger Meilenstein, um eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Gold zu schaffen», sagte Antoine de Montmollin, CEO bei Metalor Technologies.
Unterstützung der Schweizer Regierung
Dieser geoforensische Pass wurde von Metalor und der Universität Lausanne eingeführt und unterstützt und von der Schweizer Regierung über den Innosuisse-Fonds mitfinanziert.