Einer der besten ESG-Asset-Manager verleiht der Schweiz Topnoten punkto Nachhaltigkeit. Auch eine neue Bewertungsmethode ändert nichts an diesem Befund.
Der Asset Manager Candriam taucht regelmässig in den Spitzenrängen der Asset Manager mit dem besten und breitesten ESG-Fonds-Angebot. Wenn Candriam also einen ESG-Länderbericht veröffentlicht, kann man davon ausgehen, dass eine sorgfältig gewählte Methodik die Grundlage für das Ranking geschaffen hat.
Candriam hat im Vergleich zum letzten Länderbericht, in welchem die Schweiz die ESG-Bestnote erreicht hatte, die Methodik nochmals verfeinert. Der zum New Yorker Life Investment Management gehörende europäische Fonds-Anbieter gewichtete die Verwaltung des Naturkapitals der einzelnen Länder deutlich stärker.
Naturkapital ist endlich
Denn Candriam geht davon aus, dass ein Grossteil der Umweltauswirkungen im kommenden Jahrzehnt die direkte Folge früherer und aktueller Wirtschaftsaktivitäten sind. Ausserdem gebe für das Naturkapital kein Substitut, so Candriam. Dies im Gegensatz zu anderen im Scoring-Modell berücksichtigten Kapitalformen wie Humankapital, soziales Kapital sowie Wirtschaftskapital.
Fazit: Die Änderung der Methodik hatte keine Auswirkungen auf den Spitzenreiter der Gesamtliste, die Schweiz.
Das Land erzielte insbesondere beim Naturkapital sehr hohe Werte. Bei anderen Ländern hatte die Naturkapital-Komponente allerdings einen starken Einfluss: Norwegen fiel wegen seiner Öl- und Gasindustrie zurück, die Niederlande wegen des hohen Anteils fossiler Brennstoffe bei der Energieproduktion und Australien wegen der schlechten CO2-Bilanz.