Der Bundesrat hat sich auf ein Massnahmenpaket für die Unterstützung der Wirtschaft geeinigt. Die Liquiditätshilfen werden den gebeutelten Firmen via ihre Hausbanken zur Verfügung gestellt.
Ab Mitte nächster Woche können Schweizer Firmen bei ihren Hausbanken Überbrückungskredite zur Deckung ihrer Schulden beantragen. Der Bund bürgt für die Auszahlung von einer halben Million Franken pro Firma gegenüber den Banken, wie Bundesrat Ueli Maurer an einer Pressekonferenz in Bern erklärte.
Die Hausbanken übernehmen Schlüsselaufgabe
Für Beträge zwischen einer halben Million und 20 Millionen beteiligen sich die Geschäftsbanken mit 15 Prozent an der Bürgschaft. Die Banken haben sich gemäss Bundesrat mit diesem Vorgehen einverstanden erklärt.
«Wir begrüssen das entschlossene Handeln des Bundesrates und schätzen die gute Zusammenarbeit mit dem Bund und den beteiligten Banken. Wir werden mit unseren Kunden auf eine schnelle und möglichst unbürokratische Umsetzung des Garantieprogramms hinarbeiten», erklärte André Helfenstein, der CEO der Credit Suisse Schweiz, in einer Mitteilung am Freitag. «Es freut uns, dass wir bereits in einem frühen Zeitpunkt eine aktive Rolle spielen und uns mit dem gefundenen Lösungsansatz bei den Bundesbehörden einbringen konnten.»
Geld muss vom Bund zurückbezahlt werden
Die Firmen, welche diese Liquidität beziehen, werden einen «sehr bescheidenen» Zins für den Kredit bezahlen, wie Finanzminister Maurer weiter erklärte. Die Differenz zwischen diesem Zins und dem Negativzins wird den Banken für ihren Aufwand ausbezahlt.
Anträge für noch grössere Beträge werden gemäss Bund separat geprüft. Die 20 Milliarden, welche für diese Liquiditätsgarantien zur Verfügung stehen, werden zu einem guten Teil aus dem sogenannten Ausgleichsfonds bezogen, um möglichst schnell das Geld zur Verfügung stellen zu können. Der Bund muss dieses Geld in den kommenden Jahren wieder in diesen Fonds einbezahlen.
Total stehen 42 Milliarden Franken bereit
Die Schweiz kann nur deshalb schnell und umfassend helfen, weil der Bund finanziell sehr gut aufgestellt ist und weil der Finanzplatz solid und liquid ist. Die Finma und die Nationalbank haben dem Vorschlag des Bundes zugestimmt, werden aber jetzt noch formell darüber befinden. Am Mittwoch wird der Bundesrat die Vorlage verabschieden und die Anträge können voraussichtlich ab Donnerstag nächster Woche gestellt werden.
Der Bund rechnet gegenwärtig damit, dass die Wirtschaft bis Ende Jahr etwa 30 Milliarden Franken an Bruttoinlandprodukt verlieren wird. Gesamthaft hat der Bundesrat nun ein Paket im Wert von 42 Milliarden Franken gesprochen, um die wirtschaftlichen Konsequenzen auszugleichen. Für Maurer ist jetzt schon klar, dass das Paket möglicherweise nicht ausreichen wird. Damit rechne der Bund aber und könne und werde falls benötigt mehr Mittel zur Verfügung stellen.