Der grösste britische Pub-Betreiber fühlt sich von Zurich und zwei weiteren Versicherern geprellt, weil sie nur einen Teil der corona-bedingten Umsatzausfälle erstatten wollen. Nun soll Geld über eine Milliardenklage erstritten werden.
Die grösste britische Pub-Gruppe Stonegate verklagt gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters die Zurich und zwei weitere Versicherer auf Schadenersatz durch Ausfälle, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Nach Angaben von Stonegate lösten die behördlich angeordneten Schliessungen und Beschränkungen mehrfach einen Schadenfall aus, die durch Versicherungspolicen zum Schutz gegen Betriebsunterbrechungen gedeckt seien. Der Geschäftsrückgang habe bis zu 90 Prozent betragen, die eingeklagte Summe betrage insgesamt 1 Milliarde Pfund.
Sollte die Klage des Pub-Betreibers Erfolg haben, könnte sich nach Ansicht von Experten eine zweite Klagewelle aufbauen. Dadurch könnten die Versicherungsprämien für Unternehmen und Konsumenten weiter in die Höhe getrieben werden.
Beschränkte Deckung
Wie Reuters aus Gerichtsunterlagen zitiert, räumen die beklagten Zurich, MS Amlin und Liberty Mutual zwar ein, dass die Geschäfte von Stonegate durch ihre Policen versichert waren. Die Deckung sei aber auf eine Zahlung in Höhe von 2,5 Millionen Pfund beschränkt gewesen, die bereits überwiesen wurde.
Im vergangenen Jahr hatte der oberste Gerichtshof entschieden, dass viele Versicherer zu Unrecht Ansprüche auf Betriebsunterbrechung von Tausenden von Kleinbetrieben abgelehnt hatten, die zur Eindämmung des Coronavirus schliessen oder ihren Betrieb einschränken mussten.