Andere Experten zeichnen ein düstereres Bild, das sich nicht zuletzt darauf abstützt, dass ganze Branchen heute von der engen Anbindung an die EU profitieren – eine davon ist die Automobilindustrie. Die verschiedenen globalen Konzerne wie Nissan oder Ford haben schon detaillierte Abbaupläne bekanntgegeben und weitere Massnahmen dürften folgen.
Und sollte es am 1. November zu chaotischen Szenen an der Aussengrenze kommen, beispielsweise mit langen Staus bei der Zollabfertigung, könnten sich auch Schweizer Firmen den damit verbundenen Zusatzkosten nicht entziehen.
Augenmerk auf die Zentrifugalkräfte
Gleichwohl: Nach dem Austritt Grossbritanniens aus der EU stehen neue Verhandlung auf dem Programm – schliesslich wollen die beiden Partenen auch inskünftig Handel miteinander treiben.
Ebenso klar ist, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Die politischen Risiken, die das Land mit dem Brexit eingeht, sind nicht zu unterschätzen. Hier gilt es, das Augenmerk auf die Zentrifugalkräfte in einem Mehrvölkerstaat zu richten.
Auf dünnstem Glatteis
Nicht zuletzt deshalb kämpfen starke Kräfte gegen einen Austritt. An die Spitze der Gegner haben sich die Liberaldemokraten gestellt, nachdem die Führung der Labour Partei immer noch zaudert. Angesichts der Arithmetik im Unterhaus, wo die Regierung mit der sie unterstützenden Protestantenpartei aus Nordirland eine Mehrheit von einem Sitz hat, bewegt sich der neue Premier auf dünnstem Glatteis.
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