Mit der steigenden Popularität von Exchange Traded Funds hat das Angebot an Produkten enorm zugenommen. Bei der Auswahl spielt ein Kriterium die grösste Rolle – womit Klischees zementiert werden.
Sogenannte Exhange Traded Funds (ETF), also börsengehandelte Fonds, die sich zumeist an einem Index orientieren, bringen den Anlegern verschiedene Vorteile. So können die Anteile jederzeit über die Börse verkauft werden, es fallen in der Regel keine Steuern an, und man kann damit auch in «exotische» Märkte investieren.
Bei der Auswahl verlassen sich die Käufer dieser Finanzprodukte allerdings mit Vorliebe auf messbare Kriterien. In einer Studie von 400 ETF-Käufern, durchgeführt vom US-Vermögensverwalter Vanguard, entpuppen sich die Kosten als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Knapp jeder fünfte der Befragten wählte diese Option.
Dicht dahinter folgen in der Studie die Liquidität und die Genauigkeit. Erstere garantiert, dass der ETF auch in einem Krisenszenario in der Regel rasch verkauft werden kann. Beim Tracking Error wird gemessen, wie nah sich das Finanzprodukt am entsprechenden Index bewegt.
Die Studie offenbart auch, dass nicht alle Klischees, die man in der Finanzbranche hört, aus der Luft gegriffen sind. So eilt beispielsweise deutschen Anlegerinnen und Anlegern der Ruf voraus, sehr «preisempfindlich» zu sein – die Studie bestätigt dies.
Kosten als wichtigstes Kriterium
«Auf Länderebene sind die deutschen Käufer am kostenbewusstesten», schreiben die Autoren der Vanguard-Studie. Bei 38 Prozent der Befragten sind die Kosten das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Anbieters.
In Italien, der Schweiz oder Grossbritannien lassen sich die ETF-Käufer im Gegensatz dazu eher von qualitativen Kriterien leiten. Dort ist es zum Beispiel besonders wichtig, welcher Index dem Produkt zugrunde liegt.
Die Studie hält abschliessend fest, dass der Kostenfaktor über alles gesehen keinesfalls allein entscheidend sei.