Der grösste Vermögensverwalter der Welt streicht so viele Stellen wie noch nie. Auch der Schweizer Standort in Zürich ist von der weltweiten Kündigungswelle betroffen, wie finews.ch in Erfahrung gebracht hat.

Einen solchen Aderlass hat die Firma noch nie gesehen: Das amerikanische Unternehmen Blackrock streicht weltweit 500 Stellen. Das berichten zahlreiche Medien, die sich auf ein am (gestrigen) Donnerstag intern verschicktes Memo berufen, das auch finews.ch vorliegt.

Darin schreibt Blackrock-Präsident Rob Kapito, das Unternehmen nehme nach mehreren Jahren des Wachstums nun Veränderungen an der Grösse und Form der Belegschaft vor: «Die Veränderungen, die wir jetzt vornehmen, werden uns helfen, auch in Zukunft in unsere wichtigsten strategischen Wachstumschancen zu investieren.»

Schweiz auch betroffen

So würden eben jene 500 Mitarbeitenden – das seien 3 Prozent der Gesamtbelegschaft von 13'900 (je nach Rundung zwar eher 4 Prozent) – das Unternehmen in den nächsten Wochen verlassen, durch alle Regionen und Stufen hindurch.

Auch die Schweizer Geschäftsstelle von Blackrock ist von diesem Abbau betroffen, und zwar proportional gleich stark wie alle anderen Regionen. Wie finews.ch erfahren hat, werden hierzulande Stellen im einstelligen Bereich gestrichen. Noch nicht mal drei Monate im Amt, muss also auch die neue Länderchefin von Blackrock Schweiz, Mirjam Staub-Bisang, Angestellte verabschieden. Das Unternehmen beschäftigt in der Schweiz über 100 Personen.

Einige Geschäftsbereiche würden stärker betroffen sein als andere, so Kapito, da Blackrock Ressourcen für Wachstumschancen umverteilen wolle. Er betont im Memo aber auch, dass die Belegschaft auch nach dem Abbau global immer noch 4 Prozent grösser sein werde als vor einem Jahr: «2018 war ein Jahr mit erheblichen Wachstumsinvestitionen.»

Beruhigte Aktionäre?

Schaut man den Kursverlauf der Blackrock-Aktie an, verwundert der Schritt von Blackrock nicht. Vor einem Jahr noch auf 520 Dollar pro Aktie, brach der Wert im Verlauf von 2018 mehrere Male ein. Anfang dieses Jahres war die Aktie gerade mal 380 Dollar wert.

Ob die Umverteilung von Ressourcen die Aktionäre zu beruhigen vermag, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.