Bei allen Erfolgen, welche die Crypto Valley Association verzeichnen konnte: Der Haussegen hing seit geraumer Zeit schief. Nun zieht Präsident Oliver Bussmann die Konsequenzen.
Oliver Bussmann wird sich im kommenden Januar nicht mehr für die Wahl zum Präsidenten der Crypto Valley Association (CVA) zur Verfügung stellen. Nach zwei Jahren an der Spitze des Verbandes sei es das Beste, dass die nächste Entwicklungsphase mit neuen Leuten angegangen werde, schrieb Bussmann am Freitag in einem Beitrag auf Linkedin.
Mit ihm werden auch Vasily Suvorov, René Hüsler und Nicolas Schobinger zurücktreten. Die Entscheidung hätten sie zu viert bereits vor einigen Wochen gefällt.
Ein Botschafter mit Renommée
Bussmann hob die Erfolge der im Januar 2017 gegründeten CVA hervor und die Errungenschaften, die daraus hevorgegangen sind. Das Zuger Crypto Valley habe sich zu einer der weltweit führenden Gemeinschaften für Krypto- und Blochchain-Technologien mit Hunderten von Startups entwickelt.
Bussmanns Verdienste für den Krypto-Standort Schweiz sind unbestreitbar – der ehemalige Innovationschef der UBS hat sich als einer der renommiertesten Botschafter in Sachen Krypto und Blockchain etabliert.
Mögliche Interessenkonflikte?
Und dennoch hat der Deutsche innerhalb der CVA polarisiert und zunehmend auch eine bedeutende Anzahl von Mitgliedern verärgert. Stimmen innerhalb der CVA, namentlich vertreten durch Vorstandsmitglied Søren Fog, war vor allem Bussmanns Doppelrolle als Berater und Investor ein Dorn im Auge.
Der Präsident nutze das CVA-Netzwerk für seine persönlichen Geschäfte, hiess es allenthalben. Bussmann sah sich zunehmend dem Vorwurf von Interessenkonflikten ausgesetzt, da die CVA eine Non-Profit-Organisation ist.
Externe Untersuchung
Der Konflikt flammte anlässlich der ausserordentlichen Generalversammlung der CVA im vergangenen September neu auf, die eigens für Zuwahlen von weiblichen Vorstandsmitgliedern einberufen worden war. Gewählt wurden Jenna Zenk und Maria Gomez, wie finews.ch berichtete.
Die Generalversammlung bestimmte auch das Engagement einer Anwaltskanzlei, die unter anderem mögliche Interessenkonflikte untersuchen sollte. Der Bericht war per Ende Jahr erwartet worden, soll aber nicht öffentlich gemacht werden.
Ein CVA-Mitglied sagte damals zu finews.ch, sollte es gegen Ende Jahr zu Veränderungen im Vorstand kommen, seien diese wohl als Konsequenz aus dem Bericht der Anwaltskanzlei zu interpretieren.