In der Schweiz hat sich eine Fin- und Insurtech-Startup-Szene etabliert, die über 200 Unternehmen umfasst. Nur ein Teil davon sind Anbieter von hochspezialisierten Technologien, welche sie an Banken oder Versicherer verkaufen können. Ein guter Teil der Fintechs ist in einem Geschäft tätig, in welchem sie Anwendungen als White-Label-Lösung für Banken oder Versicherungen anbieten.

Ein weiterer Teil der Fintechs wendet sich an den Retailkunden, sei es über Kreditplattformen, im Paymentbereich oder als Robo-Advisor. Eine der grossen Herausforderungen für jedes digitale Geschäftsmodell in der Schweiz ist die begrenzte Marktgrösse. Erfolgreiche Fintechs wie Contovista oder Bexio haben bereits die Finanzkraft von etablierten Partnern gesucht, da aus eigener Kraft eine Expansion zu kostspielig würde.

Contovista wurde von Aduno übernommen, Swiss Life hat sich an Bexio beteiligt. Der digitale Vermögensverwalter Truewealth hat sich an die Basellandschaftliche Kantonalbank gehängt.

Im kommenden Jahr werden die Sololäufe von Fintechs weiter abnehmen. Banken werden Fintechs mit einem funktionierenden Geschäftsmodell an sich binden wollen, um ihr Ökosystem aufzubauen. Und Fintechs werden sich vermehrt in die Arme etablierter Finanzinstitute werfen, um ihr Wachstum finanzieren zu können. Dieser Prozess führt zu einer Selektion valabler Fintech-Geschäftsmodelle. 2018 wird vermutlich mehr gescheiterte Fintechs sehen als in den vorangegangenen Jahren.