Das «Ecosystem» hat im Internetzeitalter den Weg aus den Naturwissenschaften in die (digitalisierte) Unternehmenswelt gefunden. Inzwischen darf der Begriff in keiner Präsentation mehr fehlen. Im vergangenen Jahr haben insbesondere die Versicherungsunternehmen massiv in den Aufbau sogenannter Ökosysteme investiert.
Nicht nur durch die Übernahme von Insurtechs zur Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle, sondern mittels Kauf von «verwandten» Geschäften, welche Zugang zu neuen Kundengruppen schaffen. Der Zweck des Aufbaus eines Ökosystems ist die Kundenbindung. Der Kunde soll sich in einem vernetzten System von verschiedenen Dienstleistungen bewegen und in diesem Ökosystem sein Geld ausgeben. Apple ist mit seiner geschaffenen Welt von miteinander verbundenen Produkten und Dienstleistungen über die iTunes-Plattform das Paradebeispiel für ein solches Ökosystem.
Warum Banken ein solches bauen müssen? Produktepreise werden in der digitalisierten Welt gegen Null sinken. Beratungen werden so teuer sein, dass sie sich nur eine exklusive Klientel leisten kann. Und die Rolle als Finanzintermediär wird durch Peer-to-Peer-Netzwerke marginalisiert. Darum müssen Banken auch soweit gehen, Ertragsströme ausserhalb ihrer angestammten Finanzgeschäfte anzuzapfen. Bisher ist auf dem Schweizer Finanzplatz davon nichts zu sehen. 2018 werden Banken stärker aus ihrer Komfortzone gezwungen. Sie müssen sich mit völlig neuen Geschäftsmodellen beschäftigen.
3. Selektion und Konsolidierung: Ein Ende in Raten