Die Genfer Privatbank Hyposwiss Private Bank verzeichnete ein durchwachsenes erstes Halbjahr 2024, mit einem Anstieg der verwalteten Vermögenswerte, stabilen Einnahmen, einem stark positiven operativen Ergebnis, aber einem deutlich rückläufigen Nettogewinn.
Ende Juni 2024 beliefen sich die verwalteten Vermögenswerte der Hyposwiss Private Bank auf 6,2 Milliarden Franken, was einem Anstieg von 8,3 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2023 (5,8 Milliarden Franken) entspricht, wie dem Semesterbericht zu entnehmen ist. Diese Zahlen sowie die nachstehenden Ergebnisse beziehen sich ausschliesslich auf die Bank selbst und nicht auf die Gruppe. Zuerst berichtete der Genfer Finanzblog «Finance Corner» über den Geschäftsgang.
Tatsächlich verfügt die Bank über zwei Tochtergesellschaften – Hyposwiss Advisors in Genf (für US-Kunden) sowie Fimanor Financial Management in Zürich (in Liquidation; deren Kunden wurden in die Bank integriert), eine Niederlassung in Zürich, ein Repräsentationsbüro in Tel-Aviv und eine Minderheitsbeteiligung an der Firma Stavanger Asset Management in Norwegen.
Familie von Financiers
Als Präsident der Bank amtet Alain Lévy; CEO ist Albert Lawi. Sie gehören zur zweiten Generation einer ursprünglich aus Bagdad stammenden Familie von Financiers, die später nach Beirut im Libanon übersiedelte und in den 1940er-Jahren nach Genf emigrierte.
Im Jahr 1949 gründeten die Lawis dort die Vermögensverwaltung-Gruppe Mirelis, deren Tochterfirma Mirelis Investrust im Jahr 2014 der St. Galler Kantonalbank das Genfer Geschäft der damaligen Hyposwiss Privatbank abkaufte. Bei Mirelis Investrust mit im Boot sind auch die Unternehmerfamilien Kadoori (via Maple Investment) und Dwek.
Operativer Verlust ausgemerzt
Auf der Ertragsseite wurde im ersten Semester 2024 der Anstieg der Kommissionen (+2,1 Millionen Franken) durch einen Rückgang der Zinserträge, des Handelsgeschäfts und der übrigen ordentlichen Erträge absorbiert. Die Betriebserträge sind somit im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 nahezu stabil (-0,2 Prozent) und beliefen sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 34,4 Millionen Franken.
Trotz eines leichten Rückgangs des Personalaufwands stiegen die Betriebskosten aufgrund höherer allgemeiner Aufwendungen um 1,9 Prozent. Unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen und Rückstellungen stieg das operative Ergebnis im ersten Halbjahr auf 4,1 Millionen Franken, verglichen mit einem Verlust von 35'962 Franken am 30. Juni 2023.
Deutlicher Rückgang des Semestergewinns
Dagegen sank der Halbjahresnettogewinn von 4,9 Millionen Franken am 30. Juni 2023 auf 2,8 Millionen Franken am 30. Juni 2024, was einem Rückgang von 41,4 Prozent entspricht. Im vergangenen Jahr wurden ausserordentliche Erträge in der Höhe von 5,1 Millionen Franken verbucht, was das Ergebnis hochschnellen liess.