Der Paradeplatz in Zürich ist eine der lukrativsten Lagen weltweit. Nur Leben wollte bislang nie so richtig aufkommen. Dies will die UBS jetzt ändern. Das erste Gebäude, Paradeplatz 6, wird derzeit umgebaut. Schon bald könnten die ersten Mietverträge unterzeichnet werden. In die Karten schauen lässt sich die Grossbank dabei aber nicht.

Es wurde bereits ganze Arbeit verrichtet. Der Paradeplatz 6 ist innen völlig ausgehöhlt und aussen verhüllt. Hinten, bei der Bärengasse, klafft ein riesiges Loch. Work in progress, nennt sich dies.

Bis 2027 soll das Gebäude mit seiner denkmalgeschützten Fassade saniert werden. 

Stararchitekten am Werk

Die UBS hat Herzog & de Meuron für den Umbau des Paradeplatz 6 engangiert. Das Basler Architekturbüro, das internationale Erfolge feiert, verspricht Glamour. An dem mangelte es an der Adresse noch nie, eher an Volksnähe. Diese soll jetzt mit der Neueröffnung entstehen.

Im Erdgeschoss entsteht eine Passantenpassage mit begrüntem Lichthof. Über drei Zugänge ist das Gebäude künftig geöffnet: Bärengasse, Paradeplatz und Bleicher­weg/­Talstrasse. Für Leben sollen Verkaufs­geschäfte und gastronomische Treffpunkte sorgen. Oder wie es auf der eigens für das Objet erstellten Webseite heisst: «Ein neuer <Place to Be> mit einzigartigem Gastro- und Retail-Mix, der Tradition mit Innovation und Nachhaltigkeit verbindet.»

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Der Zugang zum Paradeplatz 6 über die Bärengasse (Visualisierung Herzog & de Meuron, Bild zVg)

Laut UBS machen die Arbeiten gute Fortschritte. «Die Bauarbeiten befinden sich im Zeitplan mit Fertigstellung gegen Ende 2026 beziehungsweise Frühjahr 2027», schreibt sie auf eine Anfrage von finews.ch

Werden bald erste Mietverhältnisse abgeschlossen?

Keine Angaben will die Bank bezüglich Mietpreise machen. «Zu den Mietkonditionen machen wir grundsätzlich keine Aussage», heisst es. Auch die Baukosten bleiben ein Geheimnis. 

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Der begrünte Innenhof (Visualisierung Herzog & de Meuron, Bild zVg)

Laut Informationen von finews.ch ist das Interesse an der Liegenschaft gross. Dies bestätigt auch die UBS. Nicht bestätigen will sie jedoch Informationen, wonach demnächst die ersten Mietverträge abgeschlossen werden: «Wir sind derzeit mit verschiedenen Mietinteressenten im Gespräch. Es ist noch zu früh, um mehr dazu zu sagen».

Wer sich für eine der Retailflächen interessiert, muss ein Non-Disclosure-Agreement (NDA), also eine Geheimhaltungsklausel, unterzeichnen. Die UBS bestätigt den Umstand. Es handle sich dabei um ein marktübliches Vorgehen. Spätestens bei der Eröffnung dürfte dann jedoch der Schleier des Geheimnisses gelüftet sein.

Und nach welchen Kriterien werden die Mieter ausgewählt? «Wir orientieren uns dabei an den Bedürfnissen und Erwartungen von Besucherinnen und Besuchern, die Wert auf soziale wie ökologische Nachhaltigkeit, Authentizität, Einzigartigkeit, und Innovation legen. Wir treffen unsere Entscheidungen bei der Mieterwahl unter anderem anhand dieser Kriterien», schreibt die Bank.