Die Hypothekarbank Lenzburg kann im ersten Semester 2024 nicht ganz an ihr Vorjahresergebnis anknüpfen. Das Zinsgeschäft ist weniger lukrativ geworden.

Die Hyp0thekarbank Lenzburg hat ihren Abschluss für das erste Halbjahr 2024 vorlegt. Die Einnahmen aus dem Zinsgeschäft und dem Kommissionsgeschäft bewegen sich auf Vorjahreshöhe, der Regionalbank fliessen weiter Kundengelder zu.

Das Hypothekarkreditvolumen habe um 3,4 Prozent auf 4,9 Milliarden Franken zugenommen, was die Rückgänge bei anderen Kundenforderungen kompensiert habe, schreibt die Bank in der Medienmitteilung. Die Kundeneinlagen sind im ersten Semester 2024 auf 5,4 Milliarden Franken angestiegen, womit die Bilanzsumme erstmals auf über 7 Milliarden Franken gewachsen ist.

Weniger generöse Nationalbank

Im Zinsgeschäft erhöhte sich der Ertrag gegenüber der Vorjahresperiode zwar um rund 25 Prozent auf 56,2 Millionen Franken. Doch zum einen mussten die Kundeneinlagen besser verzinst werden, und zum anderen reduzierte die Schweizerische Nationalbank die Verzinsung der Sichtguthaben, welche die «Hypi» (wie die meisten anderen Banken) bei ihr hielt. Mit 39,8 Millionen Franken  erreichte der Nettoerfolg im Zinsgeschäft knapp das Niveau des ersten Semesters 2023.

Im Wertschriften- und Anlagegeschäft nahmen die Erträge ebenfalls zu, auf  6,3 Millionen Franken. Allerdings stiegen auch die  Kommissionsaufwände, so dass das Nettoergebnis im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 7,8 Millionen Franken ebenfalls leicht unter dem Vorjahresergebnis liegt. Verbesserungen gab es im Handelsgeschäft, im Banking-as-a-Service- und Finstar-Geschäft.

Kostenfaktor Transformationsprozess

Insgesamt bleibt der Geschäftserfolg mit 10,4 Millionen Franken aber 13 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Nach Steuern beträgt der Halbjahresgewinn 9,1 Millionen, 11,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Entsprechend verhalten fällt denn auch die Guidance der «Hypi» für 2024 aus. Sie rechnet nochmals mit tieferen Erträgen im Zinsgeschäft und einem Jahresergebnis, das unter dem von 2023 liegen wird. Der seit Juni amtierende CEO Silvan Hilfiker macht aber auch auf einen Sonderfaktor aufmerksam, der den Aufwand erhöhte: «Die Bank befindet sich in einem Transformationsprozess, und wir konnten deshalb nicht an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen.»

Man darf gespannt sein, ob der Abschluss der Hypothekarbank Lenzburg gleichwohl das Muster für die Halbjahresergebnisse vorgibt, welche andere inlandorientierte Banken in den kommenden Wochen vorlegen werden. Im vergangenen Jahr hatten die Banken vor allem im Zinsgeschäft von einer aussergewöhnlich günstigen Konstellation profitiert.