Die US-Bank Wells Fargo plant den weiteren Abbau von Stellen. Laut dem CEO könnten die Kosten dafür im vierten Quartal höher ausfallen als erwartet.
Der CEO von Wells Fargo, Charlie Scharf, rechnet damit, dass die Kosten für Abfindungen im Zuge der laufenden Stellenstreichungen im vierten Quartal zwischen 750 Millionen und etwas weniger als 1 Milliarde Dollar liegen werden.
«Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Effizienz bei sinkenden Umsätzen, leider müssen wir bei unseren eigenen internen Massnahmen aggressiver vorgehen», sagte Scharf laut der Nachrichtenagentur «Reuters» vor Investoren. Langfristig halte er den Stellenabbau für den richtigen Schritt, betonte der Chef der viertgrössten US-Bank.
Im vergangenen Monat habe die Bank knapp 50 Bankerinnen und Banker im Bereich Firmenkunden-Geschäft und Investmentbanking entlassen. Das Unternehmen hatte angekündigt Stellen abzubauen, um effizienter zu werden. Per Ende des dritten Quartals 2023 arbeiteten insgesamt 227’363 Menschen bei der Bank mit Hauptsitz in San Francisco.
Beschänkungen durch Regulierer
Nach einem Skandal um gefälschte Konten wurde der Bank von den Aufsichtsbehörden Beschränkungen auferlegt und eine Revision der internen Prozesse verlangt. Die Aufhebung der Beschränkungen habe für das Management oberste Priorität, sagte Scharf weiter. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Fortschritt, den wir gemacht haben.»
Auch andere Bereiche könnten das Ergebnis von Wells Fargo im vierten Quartal belasten. So gebe es Schwachstellen bei der Finanzierung von Gewerbe- und insbesondere Büroimmobilien. Die Bank erwarte im vierten Quartal Verluste im Büroportfolio, die sich im nächsten Jahr fortsetzen werden, sagte der CEO.
Streit mit Ex-CEO
Wie zudem in dieser Woche bekannt wurde, zeichnet sich zudem ein Rechtsstreit mit dem früheren CEO Tim Sloan ab. Der Manager, der die Bank 2019 verlassen hatte, fordert die Auszahlung von aufgeschobenen Boni in Höhe von 34 Millionen Dollar und hat eine entsprechende Klage eingereicht.
Die Bank hatte in einer Erklärung betont, dass «Vergütungsentscheidungen auf Leistung basieren, und wir stehen zu unseren Entscheidungen in dieser Angelegenheit».