In der Schweiz sind ungefähr 100 ausländische Finanzinstitute ansässig, die alle der Vereinigung der Auslandsbanken in der Schweiz angehören. Wie erleben sie die tiefgreifenden Veränderungen auf dem Schweizer Finanzplatz? finews.tv hat mit Adrian Nösberger, Präsident der Auslandsbanken in der Schweiz, darüber gesprochen, wie sich die jüngsten Ereignisse ausserhalb und innerhalb der Schweiz auf diese Institute auswirkten.
Ausländische Banken waren bereits vor dem Zusammenbruch der Credit Suisse (CS) in Bereichen ausserhalb der klassischen Vermögensverwaltung tätig. Nun, da der Bankenriese verschwindet, sehen ausländische Institute grosse Chance in Geschäftsfeldern wie dem Firmenkundengeschäft, einschliesslich der Kreditvergabe, zusätzliche Marktanteile zu gewinnen, wie Adrian Nösberger im Interview mit finews.tv erklärt.
Nösberger, der neben seinem Amt als Präsident der Auslandsbanken in der Schweiz auch CEO der Schroder Bank Schweiz ist, stellt zudem fest, dass ausländische Banken ihren Schweizer Kollegen beim Einfrieren von Vermögenswerten sanktionierter Russen oft voraus gewesen seien, da sie dies in ihren Heimmärkten bereits tun mussten, als die Schweiz die europäischen Sanktionen gegen Russland noch gar nicht übernommen hatte.
In den vergangenen eineinhalb Jahren hätten sowohl die russischen Sanktionen als auch der Zusammenbruch der CS dazu geführt, dass der Verband immer häufiger von den ausländischen Hauptsitzen ihrer Mitglieder kontaktiert sei, die Klarheit über die Situation in der Schweiz erhalten wollten, erklärt Nösberger weiter und kommt dabei zum Schluss: In gewissen Situationen hätten die Schweizer Regierung, die Behörden und die Banken besser kommunizieren können.
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