Die UBS setzt nach einem Medienbericht den Umbau ihres Investmentbanking in die Tat um. Dabei dürfte nicht nur für ehemalige Kader der Credit Suisse kein Platz mehr am Tisch sein.
Dass die UBS das Investmentbanking verkleinern und insbesondere das risikoreichere Geschäft zurückfahren will, ist kein Geheimnis. Nun scheint der Umbau aber erst so richtig zu beginnen.
Die Bank plane tiefgreifende Änderungen in der Führungsetage der Investment Bank, schreibt die Agentur «Reuters» unter Berufung auf Kreise.
Ziel der Änderungen sei es, homogene Teams innerhalb des traditionellen Geschäfts mit der Beratung von Firmen zu kreieren. Das würde verschiedene Geschäftsfelder betreffen, darunter etwa Gesundheitswesen, Konsumgüter/Einzelhandel, Finanzsponsoren und Equity Capital Markets, wie es weiter heisst.
Verschiedene Brereiche betroffen
Dabei wurden aus der Führungsriege einige Namen genannt, die in der Organisation bald keine Rollen mehr spielen könnten. Dies sind der Leiter des UBS-Bereichs Consumer Products and Retail Deals Jeff Rose, Jon Levin, der bei der CS für das Retail-Investment-Banking zuständig ist, sowie Matt Eilers, der Leiter des UBS-Bereichs Financial Sponsors.
Rob DiGia, Leiter Healthcare bei der UBS, bleibe bei der Bank, und es gebe Gespräche, dass er in die Geschäftsleitung aufsteigen könnte.
Die Personalentscheidungen seien noch nicht finalisiert und es könne dabei noch Änderungen geben, heisst es weiter.
Bereits zuvor hatte «Reuters» berichtet, dass die UBS das Team Technologie-, Medien- und Telekommunikationsgruppe (TMT) umbauen wolle. Hier plane man Laurence Braham zum globalen Co-Leiter des Technologiebereichs zu ernennen. Er war Anfang des Jahres von Barclays zur UBS gekommen. Die Co-Leitung soll Christian Lesueur übernehmen, bisher globaler Leiter des TMT-Bereichs.
Präsident des Global Banking geht
Im Tagesverlauf bestätigte dann die UBS zuerst gegenüber der Agentur «Bloomberg» eine weitere Reihen von Personalien, die in einem internen Schreiben an das Bankpersonal genannt worden waren. Dieses liegt auch finews.ch vor. Insgesamt ist es laut der Agentur zu 40 Ernennungen im so genannten Global Banking mit Firmenkunden und den Kapitalmärkten gekommen. Es sind dies unter anderem:
- Ros L’Esperance, Vizepräsidentin der Investmentbank, Geschäftleitung Global Banking
- Brendan Connolly, wie bisher globaler Leiter Public Capital Markets
- Christian Lesueur und David Kostel, globale Co-Leiter Coverage
- Marc-Anthony Hourihan und Nestor Paz-Galindo, globale Co-Leiter für Fusionen und Übernahmen (M&A)
- Simona Maellare und Terry Sullivan, globale Co-Leiter Alternative Capital Group
- Gaetano Bassolino, Leiter Global Banking in der Region Asien-Pazifik
- Frances Later, globale operationelle Chefin
- Tom Churton, globaler Stabschef
Michael Santini, der Executive Chair Global Banking, wird bis Ende des dritten Quartals von seinem Posten zurücktreten, so das Memorandum.
Abbau in Hongkong
In einer weiteren Meldung von «Reuters» hiess es, dass bei der CS in Hongkong das Investmentbanking Team von aktuell rund 100 Mitarbeitenden auf dann noch 20 verkleinert werden soll. Insgesamt wolle die UBS in Asien rund 100 Investmentbanker der CS halten.
Die übernommene Bank ist dort in China, Singapur, Vietnam, Australien, Südkorea, Thailand und Indien mit Investmentbank-Teams vertreten. Geleitet werde der Umbau von Christian Deiss, dem Leiter des M&A-Geschäfts in Asien-Pazifik.