Die Strategieüberprüfung bei der Credit Suisse zieht sich noch bis in den Herbst. Medienberichten zufolge ist dannzumal mit einem Hammer zu rechnen.
Das Management der Credit Suisse (CS) um den neuen CEO Ulrich Körner diskutiert offenbar, Tausende Stellen bei der Grossbank abzubauen. Dies vermeldete die Agentur «Bloomberg» unter Verweis auf anonyme Quellen.
Ende vergangenen Juni beschäftigte der Finanzkonzern 51’410 Mitarbeitende weltweit. Das Institut tat den Bericht gegenüber der Agentur als «spekulativ» ab.
In den letzten fünf Jahren Jobs geschaffen
Selber informieren will die CS erst im Herbst, wenn die von Körner vergangene Woche angekündigte Strategieprüfung abgeschlossen sein soll.
Der Nachfolger von Thomas Gottstein auf dem Chefposten hat bereits angekündigt, dass die Kostenbasis des Geldhauses von rund 17 Milliarden Franken mittelfristig auf 15,5 Milliarden gesenkt werden soll. Das entspricht Einsparungen von gegen 10 Prozent über drei bis fünf Jahre, was auf Anhieb nicht nach einem tiefen Schnitt klingt. Das Personal ist aber eine zentraler Posten auf der Rechnung der CS; dies umso mehr, als sie dieses in den vergangenen fünf Jahren stets ausgebaut und Stellen geschaffen hat. Seit Ende 2020 wurden über 2’000 Bankerinnen und Banker neu eingestellt.
Aktie im Plus
Allerdings sind sämtliche erwartbaren Vorschusslorbeeren für Körner in den vergangenen Tagen an der Börse verpufft. Dies, nachdem Rating-Agenturen der Bonität von Schuldpapieren des Instituts schlechtere Noten erteilten und die US-Investmentbank Goldman Sachs die CS-Aktie zum Verkauf empfohlen hatte. Damit steigt der Druck auf das Managements, schnell Wege zur Besserung aufzuzeigen.
Stellenabbauten werden von den Börsianern gemeinhin beklatscht. Die Titel der Grossbank standen am Donnerstag zeitweilig gegen 2 Prozent im Plus.