Gleich mehrere Kundenberater kehren der Grossbank Credit Suisse im Kanton St. Gallen den Rücken. Ein erfahrener Private Banker ist bereits bei der Konkurrenz untergekommen, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Die Credit Suisse (CS) verliert in St. Gallen einen ihrer Senior Berater im Private Banking, wie finews.ch erfahren hat. Er wird gemeinsam mit einer Mitarbeitenden noch diesen Herbst in den Dienst der Zürcher Konkurrentin Vontobel treten.

Ausserdem verabschieden sich dem Vernehmen nach drei von insgesamt vier weiteren Kundenberatern vor der CS-Filiale in Wil SG. In welche Richtung, ist noch nicht bekannt. Auf Anfrage bestätigte ein Sprecher der Grossbank, in den beiden genannten Filialen komme es tatsächlich zu «vereinzelten» personellen Änderungen. Dies sei aber nichts Aussergewöhnliches.

«Wir freuen uns, unseren Kundinnen und Kunden vor Ort mit neuen Gesichtern die gewohnt hohe Beratungsqualität zu bieten», hiess es seitens der CS. Das Investmenthaus Vontobel mochte die Ankunft der Grossbanker nicht kommentieren.

Bild mit Rissen

Inmitten der schweren Turbulenzen, denen die CS derzeit ausgesetzt ist, hat sich der Heimmarkt auch im laufenden Jahr als Hort der Stabilität erwiesen. Wie Schweiz-Chef André Helfenstein kürzlich in einem Interview erklärte, sei es wegen den Skandalen zwar etwas schwieriger geworden, Mitarbeitende und Kunden zu gewinnen.

Die Personalfluktuation sei aber nicht höher als vor der Corona-Krise, beteuerte Helfenstein – «und die Mitarbeiter sind glücklicherweise sehr loyal». Zumindest in der Ostschweiz erhält dieses Bild nun aber Risse.