Ralph Hamers rüttelt noch stärker an den Hierarchien im militärisch geprägten Bankkonzern. Nun knöpft sich der UBS-Chefdie Titel ganz allgemein vor.
«Form follows function» lautet eine beliebte Losung unter Architekten. Das gilt künftig auch in der internen Architektur der UBS. Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, hat Bankchef Ralph Hamers seine rund 70’000 Angestellten ermahnt, sich künftig mit ihrer Funktion anzumelden – und nicht mehr mit dem Titel. Also: Leiter Trading, statt Managing Director. Im selben Zug sind die Titel aus dem internen «Verzeichnis» der Organisation verschwunden, wie es weiter hiess.
Tausende Banker auf dem Weg zur Agilität
Die Schweizer Marktführerin bestätigte den Schritt gegenüber der Agentur. Die Anpassung bei den Titeln stützten die Bemühungen der Bank, die Entscheidfindung zu verschlanken, Hierarchien abzubauen und das Arbeitserlebnis zu verbessern. Der neue Fokus auf Rollen und Expertise stütze zudem die agile Transformation innerhalb des Unternehmens. Tatsächlich ist Hamers ein grosser Fan der aus der IT stammenden Arbeitsmethode. Derzeit sind rund 9’000 UBS-Angestellte auf dem Weg, «agil» zu werden.
Den Unmut bei Karrieristen dürfte jedoch durch den Umstand geglättet werden, dass der Verzicht auf Titel keine Auswirkungen auf die Entlöhnung hat. Nach demselben Muster ist Hamers vergangenen November schon bei der Abschaffung des Titels «Group Managing Director» vorgegangen – diese hoch bezahlte Elite innerhalb der UBS war noch unter Ex-CEO Sergio Ermotti herangezogen worden.