Wegen der Coronakrise arbeiten viele Bankangestellte weiterhin von zuhause aus. Die Schweizer Grossbank UBS versucht nun, zumindest den Tradern das Gefühl ihres Arbeitsplatzes zurückzubringen.
Trotz der immer noch andauernden Corona-Pandemie versuchen Banken nach und nach, wieder zum Alltag zurück zu finden. Die einen versuchen es, in dem sie ihre Angestellten nach und nach wieder ins Büro zurückholen – und zum Teil daran scheitern, wie finews.ch unlängst berichtete.
Die Schweizer Grossbank UBS hat nun einen technologisch interessanten Ansatz gewählt, wie zumindest ihre Trader wieder in den gewohnten Alltag zurückkommen könnten, falls sie das überhaupt wollen.
Trading in der Pandemie
Wie die britische «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, hat die Grossbank eine Taskforce gegründet, die sich mit der Neuausrichtung der durch die Krise verwaisten Trading-Floors befasst. Diese hat nun einige Vorschläge für Homeoffice-Zeiten gemacht.
Ein Vorschlag betrifft die Abgabe von Google Hololenses an die Trader, damit diese ihre Arbeitsplätze zuhause mit der Hilfe von Augmented Reality nachempfinden können. Eine solche Hololens kostet im Einzelhandel immerhin 3'000 Dollar.
Bildschirme für das Gefühl
Die Chefin der UBS in Grossbritannien, Beatriz Martin, Chief Executive von UBS UK, erklärte der «Financial Times»: «Wenn die Leute wirklich nicht ins Büro kommen können, können wir dann eine virtuelle Präsenz schaffen?» Die Grossbank überlege sich nun, mit den Werkzeugen zu experimentieren, die bereits vorhanden seien.
Eine andere – wahrscheinlich weniger überzeugende – Überlegung der UBS-Taskforce war es übrigens, die Schreibtische der Trader mit Bildschirmen auszustatten, auf denen Live-Feeds ihrer Büro-Nachbarn zu sehen sind, damit das Gemeinschaftsgefühl nicht verloren geht.
Augment Reality immer noch Zukunftsmusik
Die UBS ist nicht die erste Grossbank, die mit der Hololens experimentiert. So zog die amerikanische Citigroup den Einsatz von HoloLens-Headsets für Händler in Erwägung (Video unten). Vor vier Jahren entwickelte sie eine Augmented-Reality-Workstation, die 3D-Hologramme und Echtzeit-Finanzdaten kombinierte.
Laut «Financial Times» wurde das Citi-System für den Einsatz bei Grosskunden konzipiert, die mit den Händlern der Bank interagieren und riesige Grafiken in ihre Büros projizieren lassen konnten. Doch die US-Bank führte die Headsets letztlich nicht ein, da die Technologie nach Aussage einer Person, die über die Pläne informiert wurde, in Bezug auf Displaygrösse, Rechenleistung und Akkulaufzeit zu begrenzt war.