Der ehemalige Chef der US-Commodity Futures Trading Commission (CFTC) hat sich zu einer prominenten Figur in der Welt der digitalen Vermögenswerte entwickelt. Er gilt als führender Kandidat für die neue Position eines «Krypto-Zars» in der Trump-Administration.

Chris Giancarlo, Jurist von Beruf und bekannter Fürstreiter für Blockchain und Kryptowährungen, ist in den USA als «Crypto Dad» bekannt. Laut einem kürzlich publizierten Bericht (Beitrag in Englisch) von «Fox Business» ist er ein aussichtsreicher Kandidat für die neue Rolle eines «Krypto-Zars».

2014 von Präsident Barack Obama in die CFTC berufen, wurde Giancarlo 2017 von Präsident Donald Trump zum Commissoner der Behörde ernannt. Während seiner Amtszeit ergriff er diverse Initiativen zur Modernisierung der Finanzregulierung. Darunter fiel auch die erstmalige Einführung von Bitcoin-Futures-Kontrakten in den USA sowie die Förderung der Blockchain-Technologie zur Verbesserung der Markttransparenz.

Pragmatischer Regulator

Sein pragmatischer Ansatz in Regulierungsfragen brachte ihm breiten Respekt innerhalb der Krypto-Community und darüber hinaus ein.

Nach seinem Ausscheiden aus der CFTC im Jahr 2019 blieb Giancarlo eine führende Stimme im Bereich digitaler Finanzen. Er veröffentlichte eine Autobiografie mit dem Titel «Crypto Dad: The Fight for the Future of Money», in der er seine Vision für die digitale Transformation des Finanzsystems beschreibt.

Die CBDC-Frage

Derzeit ist Giancarlo Senior Counsel bei der Anwaltskanzlei Willkie Farr & Gallagher und Mitglied der Advisory Boards der Blockchain-Advocacy-Gruppe Chamber of Digital Commerce sowie des Fintech-Unternehmens Paxos.

Darüber hinaus ist er Gründer des Digital Dollar Project, das die Möglichkeiten einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) der USA erforscht – eine Idee, gegen die sich der gewählte Präsident Donald Trump während seines Wahlkampfs ausgesprochen hat.

Verbindungen nach St. Moritz

Giancarlo ist seit diesem Jahr eng mit der CfC St. Moritz verbunden, einem exklusiven jährlichen Treffen von Krypto- und Blockchain-Führungskräften im Engadin.

Im Januar nahm er an der CfC St. Moritz teil und wurde im Juni 2024 zum offiziellen Botschafter der Veranstaltung ernannt. Diese Rolle verkündete er auf X/Twitter: «It's an honor to be a part of the great @CFCstmoritz team!»

Exklusives Krypto-Treffen in den Alpen

Die CfC, gegründet vom Schweizer Unternehmer Tobias Reichmuth, hat sich zu einer der angesehensten Konferenzen im Krypto-Bereich entwickelt und zieht immer im Januar hochkarätige Persönlichkeiten aus Finanzen, Technologie und Regulierung an.

Ursprünglich ein relativ offenes Forum für Krypto-Enthusiasten, betreibt die CfC mittlerweile aufgrund des zunehmenden Hypes um digitale Vermögenswerte und entsprechendem Andrang  eine sorgfältige Teilnehmer-Auswahl. Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Reife und Institutionalisierung der Blockchain-Branche wider.

Wer ist der beste Krypto-Standort?

Wie «Fox Business» und andere Wirtschaftsmedien berichten, erwägt die Trump-Administration die Schaffung der Position eines Krypto-Zars. Damit soll das Land als Nährboden für die Krypto-Wirtschaft weiter gestärkt werden.

Diesbezüglich könnte Giancarlos an Errungenschaften aus seiner CFTC-Amtszeit anknüpfen, namentlich an die Einführung von Bitcoin-Futures. Sollte sich die Personalie bestätigen, wäre die Standort-Attraktivität der USA, auch im Vergleich zu Konkurrenten wie der Schweiz, die erste Priorität des neuen Krypto-Zars.