Die Coronakrise hat den auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierten Vermögensverwalter im letzten Halbjahr zu Planänderungen gezwungen und den Gewinn geschmälert. An den Zielen fürs Gesamtjahr hält Partners Group aber fest.
Auch an der erfolgsverwöhnten Partners Group ging die Pandemie nicht spurlos vorbei. Der Zuger Vermögensverwalter wies für das abgelaufene Semester am Dienstag einen Gewinn von 313 Millionen Franken aus. Das ist rund ein Fünftel weniger als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
Wertberichtigungen wegen Corona
Der Rückgang ist einerseits die Folge von Wertberichtigungen auf Privatmarkt-Investments aufgrund der Coronakrise. Diese führten beim Finanzergebnis zu einem Verlust von 24 Millionen Franken. Zudem brachen auf der Seite der Gebühreneinnahmen die Performance Fees um 57 Prozent ein.
Der Zuger Vermögensverwalter hatte sich nach eigenen Angaben entschieden, aufgrund des schwachen Marktumfeldes geplante Veräusserungen von Portfolio-Anlagen aufzuschieben. Wie auch finews.ch wiederholt berichtete, fror der Markt für Firmenverkäufe während der staatlichen Lockdowns zu.
Aufgrund höherer Einnahmen der Verwaltungsgebühren sanken die Gesamteinnahmen nur um 9 Prozent. Die fürs Schweizer Bluechip-Unternehmen zentrale Betriebsgewinn-Marge konnte dank Einsparungen bei 63 Prozent verteidigt werden. Der Betriebsgewinn ging um 10 Prozent zurück.
Weniger investiert
Trotz der Krise konnte Partners Group neue Kapitalzusagen in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar (Vorjahr: 8,4 Milliarden Dollar) bei den Kunden abrufen. Das Unternehmen bestätigte am Dienstag die erwartete Bandbreite von 12 bis 15 Milliarden Dollar von neuen Kapitalzusagen fürs Gesamtjahr.
Das insgesamt verwaltete Vermögen wuchs im ersten Semester um 2 Prozent auf 96,3 Milliarden Dollar; Partners Group investierte Kundengelder von 4,3 Milliarden Dollar, deutlich weniger als die 6,9 Milliarden Dollar vor Jahresfrist.