Operativ zwar gut unterwegs, muss die Glarner Kantonalbank dennoch einen deutlich tieferen Quartalsgewinn ausweisen als noch im Vorjahr. Gründe dafür sind Bewertungsverluste auf Finanzanlagen sowie höhere Rückstellungen und Wertberichtigungen.
Die Glarner Kantonalbank (GLKB) erzielte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Gewinn von 5,7 Millionen Franken gegenüber 6,9 Millionen Franken in der Vorjahresperiode, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Während sich das operative Geschäft positiv entwickelte, beeinflussten die Kursrückgänge an den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen das Ergebnis negativ.
Die Finanzanlagen der GLKB sind mit einem Bestand von 274 Millionen Franken auf eine langfristige Anlagestrategie ausgerichtet. Die geltenden Bewertungsvorschriften für Schweizer Banken führen nun zu materiellen Bewertungskorrekturen auf einem Teil der Anlagen, wie das Staatsinstitut weiter schreibt.
Obligationen und Strukturierte Produkte beeinträchtigt
Betroffen sind insbesondere Strukturierte Produkte sowie zu einem geringeren Anteil Obligationenanleihen ohne fixen Endverfall, sogenannte Tier-1-Anleihen. Die Corona-Krise führte im Monat März zu einem deutlichen Kursrückgang dieser Anlagen und verursachte negative Bewertungskorrekturen von knapp 3,9 Millionen Franken. Im Vorjahresquartal resultierte auf dem gleichen Portfolio noch ein Bewertungsgewinn von knapp 1,6 Millionen Franken.
Der negative Einfluss dieser Bewertungskorrekturen beträgt somit im Vorjahresvergleich 5,4 Millionen Franken, was sich in einem deutlichen Rückgang beim Geschäftserfolg und beim Reingewinn widerspiegelt, wie die GLKB weiter berichtet. Wichtig sei hier die Feststellung, dass es sich um Bewertungskorrekturen handle und nicht um realisierte Verluste.
Liquide Mittel
Um die aufgrund der Coronakrise gestiegenen Liquiditätsbedürfnisse ihrer Kunden zu befriedigen, verstärkt die GLKB ihr Liquiditätspolster. Sie weist mit 967 Millionen Franken oder 14,4 Prozent der Bilanzsumme einen hohen Anteil an liquiden Mitteln aus. Die Bilanzsumme stieg um 335 Millionen Franken auf 6,74 Milliarden Franken. Dieses Wachstum wird nebst einem weiterhin erfreulichen Zufluss an Spargeldern vor allem über den Geld- und Kapitalmarkt refinanziert.
Eine Gewinnprognose für 2020 gab die GLKB nicht ab, da der weitere Verlauf des Jahres schwierig einzuschätzen sei.