Der Zürcher Traditionsbank Julius Bär ist es gelungen, zwei hochkarätige Finanzexperten für ihren Verwaltungsrat zu gewinnen. Es handelt sich dabei um eine der erfolgreichsten Bankerinnen Asiens sowie um einen gestandenen Investmentbanker, der vor Jahresfrist schon für Schlagzeilen in der Schweiz sorgte.
Der Verwaltungsrat der Julius Bär Gruppe wird an der Generalversammlung vom 16. April 2020 Kathryn Shih und Christian Meissner zur Wahl als neue unabhängige Mitglieder des Verwaltungsrats vorschlagen, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist.
Dies folgt auf die Entscheidung von Paul Man Yiu Chow, an der Generalversammlung im April 2020 nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten, da er in Kürze die Altersgrenze für Verwaltungsratsmitglieder der Julius Bär erreichen wird, und ist auch Teil der langfristigen Nachfolgeplanung.
Grande Dame im Banking Asiens
Alle anderen derzeitigen Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich zur Wiederwahl. Nach der Wahl wird Meissner das Amt sogleich antreten, Shih am 1. September 2020, wie weiter zu erfahren war.
Die 62-jährige Shih ist die Grande Dame des Private Banking in Asien. Sie ist britische Staatsangehörige. Sie arbeitete 32 Jahre ihrer Karriere in der Finanzbranche bei der UBS, vorwiegend in Hongkong und Singapur. In ihrer letzten Position war sie President Asia Pacific und Member of the Group Executive Board, bevor sie Ende 2018 in den Ruhestand trat.
Sie bringt gemäss Firmenangaben umfassende Kenntnisse der Vermögensverwaltungsbranche mit, nachdem sie zuvor auch 14 Jahre lang das Wealth Management Asia Pacific der Schweizer Bank leitete. Shih ist derzeit Mitglied des Beirats der Hong Kong University of Science and Technology Business School und Temasek Fellow des Wealth Management Institute in Singapur.
Als Nachfolger von Sergio Ermotti im Gespräch gewesen
Der 51-jährige Meissner ist Österreicher. Er war von Juli 2010 bis Februar 2019 für die Bank of America Merrill Lynch tätig, wo er zuletzt die Funktion Head of Global Corporate and Investment Banking innehatte. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung, hauptsächlich im Investmentbanking, und hat in verschiedenen leitenden Positionen für Nomura, Lehman Brothers International und Goldman Sachs International gearbeitet.
Vor Jahresfrist wurde er als potenzieller Nachfolger von Sergio Ermotti an der operativen Spitze der UBS gehandelt. Nach wenigen Wochen löste sich dieses Gerücht in Luft auf. Vergangene Woche gab die UBS bekannt, Ermotti im Verlauf der nächsten Monate durch den Holländer Ralph Hamers zu ersetzen. Ermotti wiederum soll in den Verwaltungsrat des Swiss-Re-Konzerns gewählt und in der Folge zum Präsidenten ernannt werden, wie ebenfalls am (heutigen) Dienstag bekannt gegeben wurde.
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