Eigentlich wollte UBS-Chef Sergio Ermotti bis 2021 seine Bank selber führen. Nun hat er laut einem Medienbericht die Prognose selber verkürzt. Das dürfte noch jemandem die Parade verhageln.
Dabei hätte es so eine schöne runde Zahl ergeben: Der CEO der Schweizer Grossbank UBS, Sergio Ermotti, will anscheinend mit seinem Rücktritt nicht mehr bis zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum als Chef der Bank abwarten.
Wie finews.ch bereits letzten November berichtet hat, hat Ermotti selber diese Ambition gegenüber Vertrauten mitgeteilt. Doch nun hat er die Geschäftsleitung darüber informiert, dass er das Ruder der grössten Schweizer Bank bereits in diesem Jahr abgeben will. Das berichtet jedenfalls die amerikanische Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) und bezieht sich dabei auf mehrere mit der Angelegenheit informierte Personen.
Damit sinke die Chance des ehemaligen Starbankers der Credit Suisse und UBS-Neuzugang Iqbal Khan, in absehbarer Zeit der neue Kapitän der Grossbank zu werden, so «Bloomberg» weiter. Khan sei noch nicht lange genug bei der Bank, um bereits ihre Führung zu übernehmen.
Keller-Busse oder Naratil oder?
Als eine der Favoritinnen wird derzeit Sabine Keller-Busse gehandelt, seit 2018 Chief Operating Officer der UBS. Ihr Manko ist jedoch, dass sie noch nie eine Sparte der Bank geleitet hat, die operationell tätig ist und somit Geld verdient. Ebenfalls in Poleposition für den Posten befindet sich Tom Naratil, Iqbal Khans Sparringpartner und Co-Leiter des Vermögensverwaltungsgeschäfts. Nicht auszuschliessen ist, dass sich die Bank für eine externe Lösung entscheidet.
Die UBS kommentierte die Berichterstattung wie so üblich nicht. Der Bank steht somit ein turbulentes Jahr 2020 vor der Tür, auch ohne Personalkarussell. beginnt doch Mitte Jahr die zweite Runde jenes Prozesses in Paris, in dessen Rahmen die UBS erstinstanzlich wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu rund 4,5 Milliarden Franken verurteilt wurde und das Urteil angefochten hat.