Die KBL ist eine Gruppe von sieben verschiedenen Privatbanken, bald acht, falls die Schweizer Aufsichtsbehörde zustimmt. Ist das effizient?

Natürlich ist das etwas, worüber wir sehr intensiv nachdenken – mit dieser Idee der Partnerschaft und Zusammenarbeit im Hinterkopf. Sie wollen nicht wirklich ein System, in dem Unternehmen in loser Zugehörigkeit operieren: Sie wollen alles zusammenbringen. Es gibt organisatorische Dinge, über die man nachdenken kann, aber wir können noch nicht darüber sprechen.

Wann erwarten Sie den Abschluss der Akquisition der Bank am Bellevue in der Schweiz?

Wir gehen davon aus, dass wir sie dieses Quartal – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden – abschliessen werden.

Wie passt die Schweiz in die Geschichte der KBL oder von Quintet?

Das Schweizer Stück der Quintet-Geschichte ist sehr wichtig, denn wir müssen über unseren bestehenden Fussabdruck hinaus expandieren. Wir planen den Ausbau der Schweizer Privatbank.

«Wir haben auch Ambitionen in anderen Teilen der Welt wie Lateinamerika, den Nahen Osten, Afrika und auch Asien»

Der Markt hier in der Schweiz ist interessant, und wir haben auch Ambitionen, in schneller wachsende Märkte in anderen Teilen der Welt wie Lateinamerika, dem Nahen Osten, bestimmten Teilen Afrikas und auch in Asien zu gehen.

Wie schnell wird das geschehen?

Wir können nicht überall zur gleichen Zeit aggressiv expandieren. Wir wollen einen organisierten, methodischen Ansatz verfolgen. Wir müssen die notwendigen Kompetenzen aufbauen, was nicht nur die Einstellung von Privatbankern umfasst.

«Wir hoffen, irgendwann erneut am Konsolidierungsprozess teilnehmen zu können»

Es geht darum, eine richtige Strategie aufzubauen und sehr gezielt auf die Märkte, die wir angehen, einzugehen und die richtigen Ressourcen aus Compliance- und Cross-Border-Perspektive zu haben. Das wird nicht von heute auf morgen geschehen.

Erwägen Sie derzeit weitere Akquisitionen, entweder in der Schweiz oder im Ausland?

Es gibt viele Dinge, die auf unseren Schreibtisch kommen, die wir uns anschauen, die wir uns überlegen, wie sie zu dem passen könnten, was wir tun wollen. Und ich bin sehr optimistisch, dass wir irgendwann erneut am Konsolidierungsprozess teilnehmen können. Aber ich möchte betonen, dass wir dieses Geschäft Kunde für Kunde, Büro für Büro, Tag für Tag aufbauen.


Jakob Stott ist Leiter des Private Banking bei Quintet, dem neuen Markennamen von KBL European Private Bankers. Die in Luxemburg ansässige Gruppe umfasst Marken wie Merck Finck, eine 149 Jahre alte, defizitäre deutsche Bank, und den regionalen britischen Vermögensverwalter Brown Shipley. Zusammen mit Jürg Zeltner hat sich Stott im Rahmen einer Wiederbelebung des Vermögensverwalters «signifikant» finanziell beteiligt. Der 64-jährige dänische Banker arbeitete bis 2018 eng mit Zeltner bei der UBS zusammen. Vor der UBS war Stott 28 Jahre bei J.P. Morgan.