Das Schweizer Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern der UBS steht unter neuer Führung, wie die Grossbank Recherchen von finews.ch bestätigt hat. Nun nimmt Stefano Veri, der den gesamten Bereich leitet, weitere Anpassungen vor.
Seit Anfang September hat der Geschäftsbereich FIM Schweiz der UBS einen neuen Chef. Claudio Scarfone war zunächst intermistisch für Stephan Matti eingesprungen, der die Grossbank nach 26 Jahren Zugehörigkeit im August verlassen hatte.
Die UBS bestätigte am Dienstag entsprechende Recherchen von finews.ch und fügte an, Scarfone sei inzwischen als fester Leiter des Schweizer Geschäftes mit unabhängigen Vermögensverwaltern (bei der UBS als Financial Intermediaries oder FIM bezeichnet) bestätigt. Scarfone hatte zuvor die Region Tessin sowie den Bereich Schwellenländer betreut.
Neue Wachstumsziele
Matti ist während der letzten sieben Jahre eine feste Grösse im FIM-Geschäft der UBS gewesen. Er war zunächst für die Deutschschweizer Kunden zuständig, ab dem Jahr 2015 leitete er das gesamte Schweizer Marktgebiet. Gemäss seinem Chef Stefano Veri (Bild unten) hinterlässt Matti ein «hier in der Schweiz ein fantastisches FIM-Geschäft».
Veri, seit dem Jahr 2014 Chef für das globale FIM-Geschäft der UBS, kündigte nun per kommenden 1. Oktober weitere Veränderungen in seinem Bereich an. In einem finews.ch vorliegenden Schreiben Veris an seine Mitarbeiter hiess es, er wolle aus einer Position der Stärke heraus weitere ehrgeizige Wachstumsziele erreichen.
Fokus auf die anspruchsvollsten Kunden
Die Hoffnungen dafür lasten insbesondere auf dem Bereich FIM Institutional, in welchem die UBS Kunden mit komplexeren Ansprüchen, beispielsweise grosse Family Offices betreut. Bislang war dieser Bereich Teil des Schweizer Geschäftes, nun rapportiert dessen Leiter Severin Rupp direkt an Veri. Im Gespräch mit finews.ch sagte Veri: «Wir haben dieses Segment in der gesamten Organisation aufgewertet, weil es jenes mit dem schnellsten Wachstum und den anspruchsvollsten Kunden ist.»
Weitere Änderungen betreffen FIM International. Veri übergibt die Leitung dieses Geschäftes nun an Mariani Gregori, die gleichzeitig auch Chief of Staff des gesamten FIM-Bereiches ist und dabei für die Lateinamerika-Strategie zuständig war. Diese Region war bislang aus Hamburg und Genf betreut worden. Nun holt Veri diese zwei Geschäftssegmente sowie das Segment FIM Zurich International unter das Dach FIM International.
Bankenkonsolidierung als Wachstumschance
In der Schweiz bleibt die Leitung Romandie bei Alessandro Cavo, doch rapportiert dieser nun auch an Scarfone. Während das Schweizer Geschäft im gesamten FIM-Bereich zwar bei weitem das profitabelste ist, wächst es aus strukturellen Gründen kaum nach.
Veri sieht allerdings noch Wachstumsmöglichkeiten, die aus der laufenden Bankenkonsolidierung entspringen. «Es ist zu erwarten, dass eine gewisse Anzahl kleiner Privatbanken aus Kostengründen ihre Finmalizenz abgeben und als unabhängige Vermögensverwalter ihre Kunden weitere betreuen wird. Das ist für die UBS als Service-Dienstleister eine Chance», sagte Veri.
Angaben über effektive Wachstumsziele und die Grösse des FIM-Geschäft machte der Group Managing Director nicht. Die gesamten verwalteten Vermögen lägen aber deutlich im dreistelligen Milliardenbereich und die UBS sei damit globaler Marktführer.
Die FIM-Einheit ist nun wie folgt organisiert:
Chef: Stefano Veri
Schweiz: Claudio Scarfone
Europa: Beat Bachmann
Asien-Pazifik: Hugo Kattendijke
International: Mariana Gregori
Institutional: Severin Rupp