Die Schweizer Grossbank stockt ihr Risikokapitalgefäss auf – neu will sie 200 statt 130 Millionen Franken in Schweizer Unternehmer investieren.
Just am 200. Geburtstag ihres Gründers Alfred Escher, wartet die Credit Suisse (CS) mit einer Meldung auf, welche die Startup-Szene der Schweiz freuen dürfte: Neu stockt die Grossbank ihr Risikokapitalgefäss «Credit Suisse Entrepreneur Capital» von 130 auf 200 Millionen Franken auf, wie sie am Mittwochmorgen, am eigens von ihr ausgerufenen Tag der Unternehmer, in einer Medienmitteilung verkündete.
Die CS wolle damit ihr Engagement für den Schweizer Werkplatz weiter ausbauen. Das Gefäss, bis anhin als «SVC – AG für KMU Risikokapital» bekannt, habe seit der Gründung 2010 schon in über 50 kleine und mittelgrosse Unternehmen in verschiedenen Entwicklungsphasen investiert.
Drei Unternehmenstypen
Für die Investitionen, die sich im Rahmen zwischen 250‘000 und 8 Millionen Franken bewegen sollen, hat die CS drei verschiedene Unternehmenstypen im Fokus, wie sie schreibt: Etablierte Unternehmen, die Kapital für Investitionen benötigen, Gewerbebetriebe mit ausgeprägter regionaler Bedeutung und Start-ups im Bereich Robotics & Automation, Medtech und Fintech.
«Gerade jüngere Unternehmen am Anfang ihres Lebenszyklus benötigen Risikokapital, um ihre Ideen marktfähig zu machen und expandieren zu können.» Darum investiere die CS nicht nur in die Unternehmen selbst, sondern wolle auch dazu beitragen, dass die Schweiz auch in Zukunft ein weltweit führender Innovations- und Wirtschaftsstandort bleibe, lässt sich Didier Denat zitieren, der Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse Entrepreneur Capital und Leiter Firmenkunden & Investment Banking der CS in der Schweiz.
Schon profitabel
Und Elios Elsener, CEO der Credit Suisse Entrepreneur Capital, ergänzt: «Pro Woche treffen durchschnittlich 15 Finanzierungsanfragen ein, Tendenz steigend.» Von den bisher 52 getätigten Beteiligungen würden im Moment 29 aktiv im Portfolio betreut. Diverse Beteiligungen habe man schon wieder verkauft, mit Gewinn. Elsener: «Anders als in den ersten Jahren ist das Gefäss unterdessen profitabel und wirtschaftet selbsttragend.»
Damit unterstreicht die Bank ihr Interesse am Ruf, besonders unternehmerfreundlich zu sein. Wie finews.ch damals auch berichtete, hat sie vor zwei Wochen zusammen mit der UBS und der Versicherung Mobiliar einen Startup-Fonds lanciert, der die Finanzierung für Startups und innovative KMU in der Wachstumsphase bereitstellen soll.