Er ist diesen Dienstag für einen Deportationsflug nach Ghana gebucht: Der frühere UBS-«Rogue Trader» Kweku Adoboli. Doch noch gibt er nicht auf.
Kweku Adoboli will gegen seine vorgesehene Ausschaffung aus Grossbritannien nach Ghana nochmals in Berufung gehen. Adoboli, der 2011 bei der UBS einen Handelsverlust von 2,3 Milliarden Dollar verursacht und dafür eine Gefängnisstrafe abgesessen hat, werde am Montag beantragen, seinen Fall nochmals durch ein Gericht prüfen zu lassen, schreibt die Zeitung «The Guardian».
Es ist seine letzte Chance. Seit vergangener Woche sitzt der 38-Jährige in Ausschaffungshaft in der Nähe des Londoner Flughafens Heathrow. Seine Ausschaffung in sein Heimatland Ghana ist für Dienstag geplant.
Enge Beziehungen im Land
Adoboli lebte zwar die letzten 26 Jahren in Grossbritannien ist aber nach wie vor Staatsbürger von Ghana. Das britische Gesetz sieht die Ausschaffung von kriminellen Ausländern vor – ausser es bestehen zwingende Umstände, welche dagegen sprechen. Diese sind beispielsweise enge Beziehungen zu Kindern und Langzeitpartnern oder auch ein fester Arbeitsplatz.
Adoboli darf in Grossbritannien nach seiner Verurteilung als Betrüger nicht mehr arbeiten. Er ist zudem ledig und kinderlos. Er ist allerdings in einer frischen Beziehung. Seine Anwältin will seine gemeinnützige Arbeit im Bereich der Finanzerziehung als Argument gegen seine Deportation vorbringen.
114 britische Parlamentarier haben einen Brief an Premierministerin Theresa May unterschrieben, in welchem gebeten wird, von Adobolis Ausschaffung abzusehen.