Er war mit Filmstar Uma Thurman liiert und feierte mit Ex-US-Präsident Bill Clinton. Eine Schweizer Fondsfirma könnte dem flamboyanten Financier nun aber die Partystimmung verderben.
«Hedgies», also die Mitglieder der Hedgfonds-Branche, sind nicht gerade als Kinder von Traurigkeit bekannt. Ihre Partys sind legendär. Aber selbst unter ihnen sticht Arpad «Arki» Busson heraus.
Der französisch-ungarische Financier hatte von Nyon VD aus in den 1990-er Jahren nicht nur ein Hedgefonds-Imperium aufgebaut, sondern auch in der Klatschpresse als Playboy von sich reden gemacht: So hat er zwei Söhne mit dem Ex-Model Elle Macpherson und eine Tochter mit der Hollywood-Diva Uma Thurman.
Gegenwärtig dürfte Busson, der in London und auf den Bahamas lebt, jedoch wenig zum Feiern zumute sein. Wie das britische Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, kämpft die von ihm präsidierte Schweizer Fondsfirma Lumx ums Überleben.
So hat das in der Schweiz domizilierte Unternehmen im vergangenen Jahr einen Verlust von 7 Millionen Dollar erlitten – dem Bericht zufolge steht Lumx über die vergangenen drei Jahre gesehen mit nahezu 33 Millionen Dollar in den Miesen.
Aufgeschreckte Aktionäre
Dies hat nun offenbar die Aktionäre aufgeschreckt. Wie es heisst, möchte die britische Fondsfirma Artemis, die zu 6 Prozent am Unternehmen beteiligt ist, ihren Anteil los werden. Gegenüber dem Portal wollte sich Lumx nicht zu den Vorgängen äussern. Ein Kenner der Firma beschrieb die Lage laut «Financial News» als «sehr besorgniserregend».
Gut möglich, dass sich der 55-jährige Busson, der auch dank seiner prominent besuchten Benefiz-Anlässen zu den bestbekannten Gesichtern der Branche aufstieg, an die Ereignisse von vor zehn Jahren erinnert fühlt: Damals geriet seine Vorgängerfirma EIM in den Strudel der Finanzkrise und hatte darüber hinaus das Pech, sowohl in Vehikeln des Betrügers Bernard Madoff wie auch in Produkte der untergegangenen amerikanischen Investmentbank Bear Stearns investiert zu haben.
Peinliche Fragen
Trotz dramatischer Mittelabflüsse ging Busson damals in die Offensive, sanierte und baute Stellen ab. Im Jahr 2013 fusionierte EIM mit dem Genfer Dachfonds-Spezialisten Gottex. Dieser hatte seinerseits bewegte Zeiten hinter sich, wie auch finews.ch berichtete. Nun zeichnet sich ab, dass auch mit der neuen Firma Lumx der ultimative Befreiungsschlag misslingen könnte.
Die geschäftlichen Turbulenzen folgen bei Busson den privaten: In einem mit seiner ehemaligen Verlobten Thurman erbittert geführten Sorgerecht-Disput musste sich der Financier vor einem Jahr vor einem Gericht in New York peinliche Fragen gefallen lassen.