Julius Bär hat ihr Geschäftsmodell verstärkt von Transaktions- auf Beratungsgebühren umgestellt. Und dies recht erfolgreich, wie Geschäftsleitungsmitglied Philipp Rickenbacher sagt.

Um die handelsabhängigen Schwankungen ihrer Erlöse zu mindern, hat Julius Bär vor gut drei Jahren ein mehrstufiges Gebührenmodell eingeführt. In diesem bezahlt der Kunde für Beratungen eine sogenannte «flat rate» – eine fixe Beratungsgebühr. 

Die Überführung der Kunden in dieses Modell war bislang recht erfolgreich. Bär-Geschäftsleitungsmitglied Philipp Rickenbacher sagte der Nachrichtenagentur «Reuters», dass aktuell rund 70 Prozent der Kunden das Gebührenmodell nutzten. Julius Bär will dieses weltweit ausrollen – und praktisch alle Kunden sollen solche Verträge abschliessen.

«Wahrscheinlich nicht 100 Prozent, aber sicher über 80 Prozent. Auch 90 Prozent sind in Zukunft absolut machbar», sagte Rickenbacher. Die stabileren Beratungsgebühren seien sicher auch im Sinne des Aktionärs.

15 Prozent in diskretionären Mandaten

Auch andere Privatbanken wollen ihren Kunden mehr und mehr Mandate verkaufen. Bei grösseren Wettbewerbern wie UBS oder Credit Suisse basierte zuletzt etwa ein Drittel des Vermögensverwaltungsgeschäfts auf Mandaten.

Die Beratungsmodelle sind abgestuft. So hat Julius Bär mit 16 Prozent der Kunden ein diskretionäres Vermögensverwaltungsmandat, 34 Prozent haben einen Beratungsmandate, die restlichen 50 Prozent entfallen auf das übrige Geschäft.