Die UBS weist gemäss ihrem Geschäftsbericht für Grossbritannien einen Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen von 31 Prozent aus. Bei den Boni beläuft sich der Unterschied gar auf 57 Prozent. Das Ergebnis reflektiert die Tatsache, dass insbesondere die Führungspositionen bei der UBS von Männern dominiert sind.
Während dieses Ergebnis den Ansprüchen der UBS bezüglich Gleichbehandlung und gleichen Chancen für Männer und Frauen noch nicht genügen kann, zeigt sich die Schweizer Bank dennoch fortschrittlicher als ihre angelsächsische Konkurrenz.
Britische Banken dienen nicht als Vorbild
Die von der britischen Regierung veröffentlichten Daten zeigen nämlich, dass die britische HSBC ihren Frauen durchschnittlich 59 Prozent weniger Lohn bezahlt als den männlichen Bankern. Beim Bonus sind es sogar rekordverdächtige 86 Prozent weniger.
Bei Barclays beläuft sich der Unterschied auf 48 Prozent bei den Löhnen und 79 Prozent bei den Boni. Goldman Sachs ist punkto Frauenförderung nur wenig besser: Hier belaufen sich die Unterschiede auf 56 und auf 72 Prozent.
Frauenförderung gross geschrieben
Die verfolgte Absicht bezüglich Lohntransparenz ist klar: Grossbritannien will auf die teils krassen Unterschiede aufmerksam machen und so verstärkte Anstrengungen bei den Unternehmen auslösen, diesen Lohngraben zu schliessen, indem vermehrt Frauen in höheren Positionen angestellt werden.
Die UBS hat dies bereits 2015 zum Ziel gemacht. Die grösste Schweizer Bank will in den Top-Positionen einen Frauenanteil von einem Drittel erreichen. In Grossbritannien hat die UBS demnach in den vergangenen drei Jahren 37 Prozent mehr Frauen angestellt.
Wiedereintritt erleichtern
So hat die Bank nach der Schweiz und den USA auch in Grossbritannien ein Programm lanciert, welches Frauen nach einem längeren Arbeitsunterbruch beim Wiedereintritt in das Berufsleben unterstützt.
Die CS, welche wie die UBS Tausende von Angestellten in Grossbritannien hat, verfolgt sehr ähnliche Ziele wie ihre grössere Rivalin. Sie lancierte in den USA und in Grossbritannien bereits im Jahr 2014 die«Real Returns»-Initiative, welche nach Karrierepausen den Wiedereinstieg unterstützen soll.
Auch die CS möchte den Frauenanteil in Führungsfunktionen der Bank erhöhen. 2016 waren nur 19 Prozent der Führungsleute bei der CS weiblich, der gesamte Frauenanteil bei den Mitarbeitenden belief sich auf 35 Prozent.
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