Mehr Frauen in Führungspositionen: Das ist ein wichtiger Punkt auf der Agenda von UBS-Präsident Axel Weber. In der neuen Einheit Global Wealth Management herrscht fast ein Gleichgewicht der Geschlechter.
Es sind nicht nur Lippenbekenntnisse: Axel Weber, Verwaltungsratspräsident der UBS, forderte vor rund einem Jahr mehr Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft. Und für die UBS setzte er gleich Ziele: Die UBS werde die oberen Führungsetagen mit einem Drittel Frauen besetzen.
Insbesondere die Vermögensverwaltung sollte deutlich mehr Frauen in Führungspositionen haben, so Weber. Die Botschaft ist angekommen. Den grossen Zusammenschluss ihrer beiden Vermögensverwaltungseinheiten zu einem Global Wealth Management und die damit verbundene Neubildung des Executive Committee nutzte die UBS, um den Frauenanteil deutlich zu erhöhen.
Im insgesamt 18 Mitglieder zählenden erweiterten Executive Committee (EC) des Global Wealth Management sind nun acht Frauen.
- Christine Novakovic (Chefin EMEA)
- Sylvia Coutinho (Chefin Lateinamerika)
- Paula Polito (Strategiechefin)
- Barbara Hofkamp (Chief of Staff, erweitertes EC)
- Kate Newcomb (Chief of Staff, erweitertes EC)
- Maria Leistner (General Counsel, erweitertes EC)
- Dana Ritzcovan (Personalchefin, erweitertes EC)
- Marsha Askins (Kommunikationschefin, erweitertes EC)
Mit Kathleen Lynch als Chief Operating Officer für das Wealth Management Americas ist eine weitere Frau im Top-Management der wichtigsten und grössten Geschäftseinheit der UBS, auch wenn sie nicht direkt dem Executive Committee angehört.
Stempel aufgedrückt
Der Frauenanteil an der Spitze von Global Wealth Management beträgt somit 40 Prozent – womit Webers Forderung erfüllt ist.
Der frühere Chef der Bundesbank ist seit 2014 UBS-Präsident und hat der Bank und ihrer Strategie in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt, insbesondere auch was die Ausrichtung im sozialpolitischen und gesellschaftlichen Kontext betrifft. Unter Weber hat sich die Grossbank der Nachhaltigkeit verschrieben und eben auch der Förderung von Frauen.
Vielschichtige Hintergründe
Diese übergeordneten Ziele sind nicht Webers Erfindung, sondern stehen im Einklang zu jenen grosser überstaatlichen Institutionen wie der UNO oder dem Internationalen Währungsfonds (IWF). So ist es auch für IWF-Chefin Christine Lagarde ein «moralischer Imperativ», in der Finanzindustrie mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.
Die «imperativen» Forderungen aus der globalen Finanzelite haben einen vielschichtigen Hintergrund. Zunächst geht es um Gleichberechtigung – anstatt nur darüber zu diskutieren, soll diese nun dort umgesetzt werden, wo es die Öffentlichkeit auch bemerkt, nämlich im Top-Management internationaler Konzerne.
Unerfüllte Forderung
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