Das Geschäftsvolumen sei gut bis sehr gut, sagt Bankchef Roland Ledergerber in einem Interview mit dem St.Galler Tagblatt. Er sieht keine Zeichen einer Kreditklemme.

Mit Lehman- und Madoff-Wertpapieren haben Kunden der St. Galler Kantonalbank und ihrer Töchter über 200 Millionen Franken verloren. Die SGKB entschädigt Kunden, in denen die Bank Beratungsfehler begangen hat.  Im Stammhaus sind weniger als 50 Retail-Kunden und weniger als 100 Private-Banking-Kunden von der Lehman-Pleite betroffen. Zusammen sind es etwa 130 Kunden, die total rund 7 Millionen Franken in Lehman-Papiere investiert hatten. Zwei Drittel dieser Kunden waren mit jeweils weniger als 30 000 Franken engagiert. Grösser sind die Verluste der Kunden der Tochter Hyposwiss Genf. 500 Kunden müssen Verluste in der Höhe von 175 Millionen Franken rechnen.

Kreditmarkt intakt

Ledergerber empfindet den regionalen Kreditmarkt als absolut intakt. «Wir haben bei keinem einzigen Konkurrenten eine Veränderung seiner Kreditvergabe festgestellt, und es gibt keinerlei Anzeichen einer Kreditklemme.» Für die Zukunft erwartet er von den Kantonalbanken, Raiffeisen und den Regionalbanken weiterhin keine Änderung.

Wie sich Risikoappetit und Kapitalverfügbarkeit bei den Grossbanken entwickle, werde sich weisen. Am ehesten könnte dort die Kreditschraube bei der Finanzierung grosser Projekte angezogen werden, nicht aber bei kleineren und mittleren Geschäften.

Das Kreditgeschäft laufe nach wie vor gut. Seitens der kleinen und mittleren Unternehmen spürt die Bank bisher kein Abflachen der Kreditnachfrage. Hingegen beobachtet sie bei den Hypotheken für Wohnbauten eine langsame Abnahme des Wachstums. Das Hypothekarvolumen werde auch 2009 zunehmen, wenn auch langsamer als 2008.