Zuletzt war sie für das LGBT-Kundensegment sowie für die afrikanisch-amerikanische Klientel zuständig – nun hat die nicht unumstrittene Managerin die CS verlassen, wie Recherchen von finews.ch ergaben.
Die Amerikanerin Pamela Thomas-Graham, zeitweilig Konzernleitungsmitglied der Credit Suisse, und zuletzt für das Kundensegment «New Markets» zuständig, verlässt die Schweizer Grossbank, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Ein CS-Sprecher bestätigte auf Anfrage diese Informationen.
Der Bereich «New Markets» umfasst das Bankgeschäft mit homosexuellen, lesbischen, bisexuellen und Transgender-Kunden sowie mit Afro-Amerikanern.
Von Brady Dougan engagiert
Thomas-Graham war 2010 persönlich vom damaligen CEO Brady Dougan engagiert worden und übernahm – zur Überraschung vieler Mitarbeiter – sozusagen ein Super-Ressort, das die Bereiche Marketing, Talentförderung, Branding, Personal und Kommunikation umfasste.
Erst im vergangenen Herbst verlor sie nach dem CEO-Wechsel von Dougan zu Tidjane Thiam ihre übergeordnete Rolle und büsste im Zuge der Reorganisation auch ihren Einsitz in die Konzernleitung ein. Thomas-Graham war intern oft umstritten, zumal sie trotz ihrer weitreichenden Aufgaben nie wirklich in der Schweiz respektive am Hauptsitz der CS angekommen ist. Ihr Wohnsitz blieb stets New York.
McKinsey, Medien und Morde
In ihrer früheren Karriere war sie die erste afrikanisch-amerikanische Partnerin bei dem Strategie-Unternehmen McKinsey, weitere Stationen waren unter anderem der US-Fernsehsender «CNBC» sowie die Modemarke Liz Claiborne. Thomas-Graham ist überdies die Autorin dreier Kriminalromane.
Die CS-interne Ankündigung des Abgangs der Amerikanerin geht weder auf die Gründe der Demission ein, noch wird bekannt, was Thomas-Grahams Pläne sind.