Einst hatte er für die Notenstein Privatbank die Basler Filiale aufgebaut. Mit der La-Roche-Übernahme wurde seine Position neu besetzt – jetzt steigt der erfahrene Private Banker bei einem örtlichen Institut in die Geschäftsleitung ein.
Goran Radin (Bild links) ist im Basler Private Banking ein Name mit Klang. Bei der Credit Suisse hatte er es in der Stadt am Rheinknie bis zum Leiter Privatkunden gebracht, bevor er 2008 zum Traditionshaus Bank Sarasin wechselte und dort die internationale Kundschaft aus der Schweiz heraus betreute. 2012 war Radin dann bereits wieder weg. Die aufstrebende St. Galler Notenstein Privatbank hatte ihn geholt, um für sie den Basler Standort aufzubauen.
Doch nach der Übernahme der Basler Privatbank La Roche & Co durch Notenstein im Februar 2015 wurde Radin offenbar überzählig. Seit letztem November amtet beim zu Notenstein La Roche fusionierten Institut Christoph Gloor als Leiter des Geschäftsfeldes Privatkunden Basel und Mitglied der Geschäftsleitung, wie dem Online-Auftritt der Bank zu entnehmen ist. Gloor war bei der Bank La Roche zuvor geschäftsführender Teilhaber gewesen.
Basler Kunden übernommen
In der örtlichen Privatbanken-Szene hat die Absetzung Radins dem Vernehmen nach für einiges Aufsehen gesorgt.
Nun taucht der bestens vernetzte Private Banker wieder auf. Wie die ebenfalls in Basel beheimatete Bank Baumann & Cie (Bild oben) am Montag im Rahmen einer erstmaligen Veröffentlichung ihrer Strukturen berichtete, hat sie Radin in ihre operative Geschäftsleitung berufen. Dort sitzt er künftig neben den drei geschäftsführenden Teilhabern des Instituts, Matthias Preiswerk, Daniel Rüedi und Rolf Bühler.
Radin übernimmt die bis vor kurzem vakante Leitung des Kundengeschäfts in Basel – und bleibt damit dem dortigen Bankenplatz erhalten.
In der Offensive
Gut möglich, dass Radin dort erneut mit einem Ausbau-Projekt betraut wird. Baumann & Cie befindet sich nach eigenen Worten in der Offensive und will die Chancen der Konsolidierung nutzen.
Die Teilhaber-Bank mit rund 60 Mitarbeitenden an den Standorten Basel, Zürich und neuerdings Olten kann sich das leisten, wie die am Montag erstmals veröffentlichten Zahlen zeigen. 2015 erzielte das Institut trotz Begleichung einer US-Busse einen Gewinn von 15,7 Millionen Franken. Der Eigenmittel-Deckungsgrad liegt dabei bei über 300 Prozent.