Nach dem überraschenden Übernahmeangebot der chinesischen Fosun-Gruppe an die auch in der Schweiz tätige BHF-Bank schlagen die Grossaktionäre nun zurück. Dies verschafft dem BHF-Präsidenten, dem bekannten Schweizer Banker Leonhard Fischer, nun etwas Luft.

Das Übernahmeangebot vom vergangenen Freitag der chinesischen Beteiligungsgesellschaft Fosun an die BHF Kleinwort Benson traf den Verwaltungsratspräsidenten Leonhard «Lenny» Fischer wie aus heiterem Himmel, wie auch finews.ch berichtete.

Die Chinesen halten derzeit 20 Prozent an der Banken-Holding und bieten den anderen Grossaktionären nun 5.10 Euro pro Aktie.

Heikle Lage für Fischer

Der Übernahmeversuch des chinesischen Grossaktionärs ist für Fischer, dem Konstrukteur der Finanzgruppe BHF Kleinwort Benson, durchaus heikel. Denn er Medienberichten zufolge soll er im Clinch mit Fonsun-Chef Guo Guangchang stehen. Dieser sei mit der Kursentwicklung der unzufrieden, berichtete das «Handelsblatt» am Mittwoch. Zudem sei Fischer massgeblich an der Entmachtung des BHF-Bankchefs Björn Robens beteiligt gewesen, so die Zeitung, was Fonsun zu scharfer Kritik veranlasst habe.

Angebot zu tief

Doch nun bekommt der ehemalige Credit-Suisse-Topmanager und frühere Chef der Winterthur Versicherungen Schützenhilfe von zwei anderen Grossaktionären.

So lehnt Aqton, die Investmentholding des BMW-Erben Quandt, die Offerte der Chinesen als «deutlich zu niedrig» ab, berichtete «Handelsblatt». Das Angebot spiegle nicht den langfristigen Wert der BHF-Bank wieder. Aqton hält gut 11 Prozent an Kleinwort Benson. Auch für das Fondshaus Franklin Templeton, das mit 15 Prozent beteilig ist, ist das Angebot offenbar zu tief. Die amerikanische Gesellschaft beziffert den Preis derzeit auf 6.03 Euro je Aktie.

Die Zurückweisung der Übernahmeofferte stärkt Fischer den Rücken – zumindest temporär. Denn Ed Lugo, Portfolio-Manager der Franklin Equity Group, würde laut «Handelsblatt» ein höheres Angebot von Fonsun unterstützen.